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Attac fordert in seinem Hintergrundpapier:

Soziale Wege aus der Argentinien-Krise

"Der IWF und die OECD-Regierungen haben ihrem einstigen Musterschüler Argentinien den Rücken gekehrt und agieren, als ob sie mit dieser Krise nichts zu tun hätten", kritisiert Pedro Morazán vom Attac-Koordinierungskreis. Sie verlangen von der argentinischen Regierung ein "kohärentes Wirtschaftsprogramm". Das heißt in der Sprache des IWF nicht anderes, als dass die argentinische Bevölkerung wieder die Zeche zahlen soll, während die internationalen und argentinischen Kapitalspekulanten und ihre Banken ungeschoren davon kommen. Argentinien ist z. Z. ein Versuchskaninchen des IWF und der G-7-Länder. "Um die Leidensgrenzen der "emerging Markets" zu testen, werden sie die ganze Last der Krise auf den Rücken der übrig gebliebenen Lohnabhängigen und der verarmten Mittelschichten austragen lassen", so Morazán weiter. Dagegen fordert Attac in seinem Hintergrundpaper eine Reihe von sozial ausgewogenen Maßnahmen zur Überwindung der Wirtschaftskrise:

  • Die Hauptlast bei der Lösung der Krise sollen die Gewinner tragen. Nicht die Rückzahlung der Auslandsschulden, sondern der Wiederaufbau des sozialen Netzes, des produktiven Sektors und die Befriedigung der Grundbedürfnisse der Bevölkerungsschichten mit niedrigem Einkommen sollen als höchste Priorität in dem Verfahren definiert werden.
  • Das Schuldenmoratorium Argentiniens soll in eine Streichung der untragbaren Auslandsschulden münden.
  • Die Entschuldung Argentiniens soll in einem geordneten Verfahren durchgeführt werden, in dem sowohl die argentinischen als auch die internationalen Gläubiger für die Folgen ihrer Spekulationsgeschäfte die Verantwortung und die Kosten übernehmen müssen.
  • Eine neutrale Instanz - und nicht der IWF, der selbst Gläubiger ist - soll das Verfahren einleiten. Die argentinische Zivilgesellschaft soll daran beteiligt sein.
  • International abgestimmte Maßnahmen sollen getroffen werden, um die Rückführung von mehr als 100 Mrd. US$ Fluchtkapital zu gewährleisten.

Bei Rückfragen wenden Sie sich an Pedro Morazán unter 02241-259531. Das Hintergrundpapier finden Sie hier.