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Öffentliche Mobilitätsplattformen Attac-Position zur Rolle von digitalen Plattformen für eine sozial-ökologische Verkehrswende

 

 

Für eine soziale und klimagerechte Mobilitätswende muss das Privatauto weitestgehend ersetzt werden durch mehr Bus- und Bahn-, sowie besseren Rad- und Fußverkehr. Für viele dieser Verkehrsmittel boomen inzwischen neue Mobilitätsdienste wie Car- und Bikesharing, Lastenräder, E-Roller, „On Demand“-Taxifahrdienste oder Rufbusse auf dem Land. Vernetzt werden diese Angebote durch digitale Plattformen wie GoogleMaps, Moovit oder FreeNow, die als eine Art „Amazon der Mobilität“ antreten und den Markt schon heute gehörig umkrempeln. Ihr Nachteil: Sie sind überwiegend in den Händen von Konzernen. Private Betreiber wollen Marktbeherrschung und maximalen Gewinn. Klimaziele, sozialer Ausgleich und Datenschutz sind ihnen egal.

Doch Mobilitätsplattformen können auch einen wertvollen Beitrag zur sozial-ökologischen Verkehrswende leisten: Kommunen können eigene – öffentliche – Plattformen betreiben und damit einen attraktiven ÖPNV 2.0 schaffen. Mit Bus und Bahn im Fokus, ergänzt durch dezentrale und minutenweise verfügbare Zubringerdienste für die „letzte Meile“ zwischen Haustür und Haltestelle und überall dort, wo die ÖPNV-Anbindung schlecht ist – besonders am Stadtrand und in ländlichen Regionen. Schon heute versuchen in Deutschland einige Kommunen, eigene Plattformen aufzubauen und miteinander zu vernetzen – nach dem Prinzip des Plattform-Kommunalismus.

Deshalb fordert Attac: Mobilitätsplattformen in öffentliche Hand! Plattform-Kommunalismus jetzt!

Auf dieser Seite findet ihr weiterführende Informationen und Materialien zur Rolle von öffentlichen Mobilitätsplattformen für eine sozial-ökologische Verkehrswende und unseren damit verbundenen Forderungen.

Studie: "Öffentliche Mobilitätsplattformen – digitalpolitische Strategien für eine sozial-ökologische Mobilitätswende"

Autor*innen: Dominik Piétron, Anouk Ruhaak, Valentin Niebler

Beauftragt und herausgegeben von Attac Deutschland, Rosa-Luxemburg-Stiftung (Juni 2021)

Erhältlich unter:

Die vorliegende Studie untersucht das bisher kaum erforschte Phänomen von Mobility-as-a-Service-Plattformen in kommunaler Trägerschaft bei zwei wesentlichen Zielen. Erstens: Eine gründlichen Technikfolgenabschätzung der Plattformen als Instrument kommunaler Verkehrssteuerung. Dazu wird das Potenzial öffentlicher MaaS-Plattformen für die sozial-ökologische Verkehrswende einerseits und die möglichen negativen Auswirkungen der Plattformisierung auf Arbeit, Privatsphäre, Demokratie und Klimaschutz andererseits herausgearbeitet. Zweitens: Die Erarbeitung konkreter Strategien und Handlungsempfehlungen für Kommunen und öffentliche Verkehrsunternehmen zur Sicherstellung einer demokratischen und sozial-ökologischen Mobilitätswende.

Presseberichte über die Studie:

Kontakt: Sabine Lassauer (Kampagnenunterstützung Attac Deutschland), sabine.lassauer@attac.de

Studien-Kurzfassung / Impulspapier

Das Impulspapier „Verkehrswende demokratisch steuern – Mobilitätsplattformen in öffentliche Hand!“ übersetzt die zentralen Studienergebnisse in etwas weniger wissenschaftlicher Sprache und richtet sich an die Verkehrswende- und Klimagerechtigkeits-Bewegungen sowie kommunale Akteure. Sie vermittelt ein Grundverständnis fürs Thema sowie anschauliche Perspektiven für den Umgang mit Mobilitätsplattformen.

Teaser: Handlungsoptionen

Mobilitätsplattformen können zu sozial-ökologischer Mobilität beitragen und gehören in öffentliche Hand. Das zeigt uns die Studie, doch was damit tun? Warum sich die Verkehrswende- und Klimagerechtigkeitsbewegungen einmischen müssen und was Aktive konkret tun können, haben wir in einem PDF angeteasert und zusammengefasst. Mehr dazu in der Studie selbst oder in Beratung mit der Attac-Kampagnengruppe einfach.umsteigen!

Attac-Flyer zu öffentlichen Mobilitätsplattformen

Der Attac-Flyer „Mobilitätsplattformen in öffentliche Hand: Klimagerecht, demokratisch kontrolliert, datengeschützt!“ fasst die Studienergebnisse aus politischer Perspektive zusammen, zeigt deren Relevanz für einen ÖPNV 2.0 und die Verkehrswende- und Klimagerechtigkeitbewegung auf und zeigt praxisbezogen, welche Kriterien sozial-ökologische öffentliche Mobilitätsplattformen erfüllen müssen.

Bildungsmaterial zum Thema

Ihr wollt das Thema öffentlicher Mobilitätsplattformen in Bildungsveranstaltungen bearbeiten? Dann haben wir hier genau das richtige für euch: Eine Methode, die unsere Studie aufgreift und für die Sekundarstufe sowie außerschulische Bildung schön anschaulich vermittel- und erlebbar macht.

Podium: Digitale Mobilitätsplattformen, aber öffentlich organisiert?

 

Auf dem KonTra IAA-Kongress wurden die Studienergebnisse im Rahmen einer Podiumsdiskussion besprochen. Moderator Hermann Mahler (Attac) diskutierte mit: 

  • Dominik Piétron / Mitverfasser der Studie Digitale Mobilitätsplattformen
  • Nicolas Guenot / Konzeptwerk Neue Ökonomie, Projekt „Digital bewegt“
  • Mark Herterich / Mitinitiator der Studie für Attac, Kampagne einfach.umsteigen.