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Weltsozialforum mit 100.000 Teilnehmern eröffnet

Die Menge der angereisten AktivistInnen hat die ursprünglich angenommene Anzahl Teilnehmer deutlich übertroffen. Ab heute werden in der brasilianischen Stadt Belém nun fünf Tage lang auf 2.600 Veranstaltungen die vielfältigen Probleme der wachsenden Armut, der andauernden Kriege und der drohenden Umwelt- und Klimakatastrophe thematisiert sowie Alternativen diskutiert.

1.500 Amazonasindianer bildeten zum Auftakt mit ihren Körpern ein symbolisches SOS als einen Hilferuf ihrer bedrohten Heimat an die Völker der Welt.

Die Vertreter des globalen Attac-Netzwerks wandten sich nach einem Treffen am Vorabend mit einem Appell an die Teilnehmer des Weltsozialforums, den 28. März dieses Jahres zu einem globalen Aktionstag und Zeichen des Widerstands gegen die unsozialen Folgen des Krisenmanagements der Herrschenden zu erklären:

"Wir, die Attac-Organisationen und -Mitglieder aus der ganzen Welt, die am Weltsozialforum teilnehmen, wollen die Wichtigkeit betonen, schnell und entschlossen auf die derzeitige weltweite Krise zu reagieren und starken Einfluss auf die Debatten zum G20-Gipfel am 2. April in London zu nehmen. Wir rufen die Teilnehmer des WSF auf, den Geist des Forums mit nach Hause zu tragen und gemeinsam für den 28. März zu mobilisieren, um mit einem weltweiten Aktionstag eine starke globale Antwort auf die vielfältige Krise zu entwickeln."


Dazu sagte Hugo Braun, Mitglied des Koordinierungskreises von Attac Deutschland und einer der Organisatoren des globalen Attac-Treffens in Belém: "Das globale Attac-Netzwerk hat sich mit diesem Appell als ein weltweiter Akteur im Kampf gegen die neoliberalen Konzepte der Krisenbewältigung formiert, der nicht bei analytischen Erklärungen stehen bleiben will. Die weltweite Krise verlangt von den Globalisierungskritikern auch globale Antworten und Alternativen. Die werden wir jetzt in Angriff nehmen."

Attac-Gruppen aus Lateinamerika und Japan sowie das europäische Attac-Netzwerk haben die weltweite Krise der Wirtschaft und Finanzmärkte in Belém in zahlreichen Seminaren und Workshops zu ihrem zentralen Thema gemacht. "Erstmals wird auf diesem Weltsozialforum die ökonomische Krise nicht als ein Problem des Südens diskutiert, sondern als eine globale Erscheinung der Industriestaaten und des gesamten finanzmarktdominierten kapitalistischen Wirtschaftssystems", sagte Alexis Passadakis vom Attac-Koordinierungskreis. Dies verlange neue Antworten von den Akteuren der Sozialforumsbewegung.

Auf unserer Sonderseite zum WSF www.attac.de/wsf2009 werden wir regelmäßig aktuelle Berichte und Impressionen unserer Delegierten vor Ort veröffentlichen.