von Alexis Passadakis

Gestern (28.1.) gab es einige Seminare zur Kritik des Vorhabens, im Rahmen der Klimaverhandlungen Wälder als Offsetting-Ressource für C02-Zertifikate zu nutzen (REDD). Leider habe ich nur das Ende der Veranstaltung mitbekommen, weil sie  - wie alles anderen am gestrigen Tag - derart überfüllt waren, dass kein hineinkommen war. Kein Wunder, wenn die Seminarräume normale Klassenräume und für ca. 35 Personen ausgelegt sind.

Joseph Zacune von Friends of the Earth International (FoEI) bewertete in diesem Kontext das Ergebnis der Klimaverhandlungen von Poznan. "Während der Klimaverhandlungen in Polen war der Tag der Verabschiedung des europäischen Klimapakets ein schwarzer Tag für das Klima. Aber auch ein Weckruf dafür, dass bei den internationalen Verhandlungen im Rahmen der UNFCCC nichts zu gewinnen ist", sagte Joseph Zacune. "Es geht einzig und allein um Schadensbegrenzung, denn es ist klar, dass es ein mieses Abkommen geben wird. Schadensbegrezung bedeutet insbesondere 'zero offsetting' - kein CDM, kein REED. Und wir müssen versuchen, die Weltbank rauszuhalten. Die ganzen Zahlenspiele - also die Reduktionsvorgaben - haben keine praktische Bedeutung." Joseph schloss mit der Feststellung, dass uns die internationale Ebene nicht bei der Abbremsung der Klimakatastrophe helfen wird. Stattdessen müsse es darum gehen, auf nationaler Ebene druckvolle Strategien zu entwickeln - unmittelbar lokale Auseinandersetzungen zu führen, diese zu vernetzen, um so das Energiesystem umzubauen. Er meine seit Poznan bei vielen Organisationen, die sich mit Umwelt beschäftigen, ein Umdenken feststellen zu können, was die Verhandlungen im Rahmen der UNFCCC angeht.

In den kommenden Tagen wird es noch Dutzende Veranstaltungen zur Klimakatastrophe geben, auch Strategie-Treffen, wie mit dem Klimagipfel in Kopenhagen umgegangen werden soll.