WSF Auftaktdemo am 27. Februar - Bericht und Bilder!
Bericht von Alexis Passadakis
Insgesamt war die Parade stark gewerkschaftlich geprägt, aber trotzdem eine vielfältige Mischung ganz unterschiedlicher Akteure. Sehr sichtbar waren auch ökologische Themen und als Gruppe insbesondere die Indigene aus der Amazonas-Region. Zudem der größte feministische Block, den ich bisher bei Demos erlebt habe – ich schätze 2000 Menschen protestierten energetisch gegen den globalen Machismo. Vermisst habe ich aber Via Campesina als eigenständigen Akteur und das MST. Vom letzteren sah ich nur eine ganz kleine Gruppe. Präsentiert hat sich natürlich auch die Partei Lulas, die PT, gleichzeitig gab es aber viele Gruppen und kleinere Parteien, die die Demo nutzen, um mit der Politik Lulas abzurechnen. Bei vielen, denen die Politik der Lula-Regierung aus sozialer Perspektive nicht weit genug geht, gibt es viel Wut und Frustration, ohne dass die sich allerdings in ein attraktives neues Projekt kanalisieren würde, wie mir gegenüber kommentiert wurde. Zum Teil gingen linke Parteien auch Bündnisse mit Konservativen ein um Lula eins auszuwischen. Schräg an der Demo-Planung war, dass die Anfangsphase genau in die tägliche Regenphase viel – ca. 15:30 bis 16:30 Uhr. Und wenn ich Regen schreibe, meine ich eigentlich nicht Regen, denn es platze derart vom Himmel, als ob Frau Monsun und Herr Niagara sich mit all ihren Verwandten verabredet hätten. Etwa die Hälfte der Demonstrierenden ließ sich dadurch nicht abschrecken und gingen so klatschnass weiter, die Straßenhändler verkauften innerhalb von Minuten hunderte von Regenschirmen, während der Rest Zuflucht suchte und abwartete. Der Stimmung insgesamt tat der Regen keinen Abbruch, verzögerte den Ablauf aber enorm.
- Fotos von der Demo finden sich auf unserer Bilderseite
Am 28.1. steht der Amazonas-Tag bevor. Das übrige Programm beginnt erst am Donnerstag.