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EU-Mercosur: Giftiges Handelsabkommen steht vor Ratifizierung

Mehr als 50 zivilgesellschaftliche Organisationen protestieren mit europaweiter Tour gegen Handelsabkommen

Foto: Jörg Farys

Mehr als 25 Jahre haben die EU und die Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay miteinander verhandelt. Im Dezember 2024 einigten sich Vertreter*innen der beiden Wirtschaftsblöcke auf den Text eines Freihandelsabkommen als Teil eines Partnerschaftsabkommens. Nach den Plänen der Europäischen Kommission soll beim EU-Ratstreffen der Handelsminister*innen am 24. November 2025 nun über das Abkommen entschieden werden.

Bundeskanzler Friedrich Merz erklärte in der vergangenen Woche, dass spätestens am 19. Dezember alle 27 Regierungschef*innen der EU dem kontroversen Handelsabkommen zustimmen werden. Anschließend müsste noch das EU-Parlament den Vertrag ratifizieren.

Mit einer europaweiten Protest-Tour, der „Toxic Trade Tour“, machen mehr als 45 Organisationen aus Lateinamerika und der EU auf die gefährlichen Folgen des Abkommens aufmerksam. Gestern protestierten Aktive gegen das EU-Mercosur-Abkommen vor dem Kanzleramt in Berlin. Sie weisen mit der Aktion auf die Gefahren dieses toxischen Handelsabkommens für Mensch und Umwelt hin, die von den politischen Entscheidungsträger*innen entweder ignoriert oder offen verneint werden. Gleichzeitig tritt die Protest-Tour auch für ein Exportverbot solcher Pestizide von Bayer, BASF und Co. in die Mercosur-Länder ein, die in der EU wegen ihrer Gefährlichkeit keine Zulassung (mehr) haben.

„Das EU-Mercosur-Abkommen fördert den Export von Pestiziden aus der EU in die südamerikanischen Länder des Mercosur, und zwar selbst solcher Pestizide, die in der EU aufgrund ihrer Schädlichkeit für Mensch und Umwelt bereits verboten sind”, erklärt Hanni Gramann, Welthandelsexpertin von Attac. „Diese Praxis ist ein Unding, die nicht nur die Menschen im Mercosur gefährdet, sondern auch europäische Verbraucher*innen. Denn diese Pestizide landen über Reimporte dann wieder auf unseren Tellern. Ein giftiger Kreislauf, der nicht gefördert, sondern endlich durchbrochen werden muss!“

Eine solidarische Handelspolitik, die Menschenrechte, Demokratie und Umwelt an erste Stelle setzt, sieht anders aus. Attac fordert im Bündnis mit mehr als 50 weiteren Organisationen die EU-Entscheidungsträger*innen auf, gegen das EU-Mercosur Abkommen zu stimmen.


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EU-Mercosur: Giftiges Handelsabkommen steht vor Ratifizierung

Mehr als 50 zivilgesellschaftliche Organisationen protestieren mit europaweiter Tour gegen Handelsabkommen

Foto: Jörg Farys

Mehr als 25 Jahre haben die EU und die Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay miteinander verhandelt. Im Dezember 2024 einigten sich Vertreter*innen der beiden Wirtschaftsblöcke auf den Text eines Freihandelsabkommen als Teil eines Partnerschaftsabkommens. Nach den Plänen der Europäischen Kommission soll beim EU-Ratstreffen der Handelsminister*innen am 24. November 2025 nun über das Abkommen entschieden werden.

Bundeskanzler Friedrich Merz erklärte in der vergangenen Woche, dass spätestens am 19. Dezember alle 27 Regierungschef*innen der EU dem kontroversen Handelsabkommen zustimmen werden. Anschließend müsste noch das EU-Parlament den Vertrag ratifizieren.

Mit einer europaweiten Protest-Tour, der „Toxic Trade Tour“, machen mehr als 45 Organisationen aus Lateinamerika und der EU auf die gefährlichen Folgen des Abkommens aufmerksam. Gestern protestierten Aktive gegen das EU-Mercosur-Abkommen vor dem Kanzleramt in Berlin. Sie weisen mit der Aktion auf die Gefahren dieses toxischen Handelsabkommens für Mensch und Umwelt hin, die von den politischen Entscheidungsträger*innen entweder ignoriert oder offen verneint werden. Gleichzeitig tritt die Protest-Tour auch für ein Exportverbot solcher Pestizide von Bayer, BASF und Co. in die Mercosur-Länder ein, die in der EU wegen ihrer Gefährlichkeit keine Zulassung (mehr) haben.

„Das EU-Mercosur-Abkommen fördert den Export von Pestiziden aus der EU in die südamerikanischen Länder des Mercosur, und zwar selbst solcher Pestizide, die in der EU aufgrund ihrer Schädlichkeit für Mensch und Umwelt bereits verboten sind”, erklärt Hanni Gramann, Welthandelsexpertin von Attac. „Diese Praxis ist ein Unding, die nicht nur die Menschen im Mercosur gefährdet, sondern auch europäische Verbraucher*innen. Denn diese Pestizide landen über Reimporte dann wieder auf unseren Tellern. Ein giftiger Kreislauf, der nicht gefördert, sondern endlich durchbrochen werden muss!“

Eine solidarische Handelspolitik, die Menschenrechte, Demokratie und Umwelt an erste Stelle setzt, sieht anders aus. Attac fordert im Bündnis mit mehr als 50 weiteren Organisationen die EU-Entscheidungsträger*innen auf, gegen das EU-Mercosur Abkommen zu stimmen.