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25.000 demonstrieren für echte Mobilitätswende

#aussteigen: Große Demo und Radsternfahrt runden IAA-Protestwoche in München ab

25.0000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben heute in München anlässlich der IAA mit einer großen Fahrrad-Sternfahrt und Fußgängerdemo für eine echte Mobilitätswende demonstriert. Unter dem Motto #aussteigen forderte die bunte Demo eine klare Abkehr von der autodominierten Verkehrspolitik und Vorrang für den Fuß-, Rad- und Nahverkehr. Die Politik müsse sich endlich aus der erdrückenden Umarmung der Automobilindustrie befreien, um einen klimafreundlichen Verkehr für alle zu ermöglichen, forderte das breite Demo-Bündnis, dem nebem Attac der ADFC, der BUND, Campact, die Deutsche Umwelthilfe, Greenpeace, die Naturfreunde Deutschlands und der VCD angehören. 

"Es ist ein starkes Zeichen für die Mobilitätswende, dass zehntausende Menschen aus ganz Deutschland unserem Aufruf gefolgt sind – trotz der vielen Stolpersteine, die uns die Behörden bis zur letzten Minute in den Weg gelegt haben. Die Menschen wollen eine andere Verkehrspolitik, konsequenten Klimaschutz im Verkehr und gute Alternativen zum eigenen Auto. Und sie fallen nicht auf die grünen Blinkmanöver der Automobilindustrie auf der IAA herein. Vorfahrt allein fürs Auto ist vorbei, dicke Spritschlucker und Platzfresser sind nicht mehr zeitgemäß. Wir wollen eine Politik, die Rad, Fuß, Bus und Bahn klar priorisiert und Klimaschutz im Verkehr ernst nimmt“, stellte das Bündnis klar.   

Große, bunte Demo für mehr Rad, Fuß, ÖPNV
Eine #aussteigen-Radstafette aus Frankfurt war bereits am 6. September Richtung München aufgebrochen. Heute am frühen Morgen starteten große Gruppen von Radfahrenden unter anderem aus Regensburg, Augsburg und Rosenheim zur großen Fahrraddemo. Insgesamt 16 Fahrradrouten mit zehntausenden Menschen aus dem ganzen Münchner Umland führten zur Fußgängerdemo in der Münchner Innenstadt. Auf der letzten Etappe der Sternfahrt schloss sich eine Kinderdemo an, bei der zahlreiche Familien sichere Wege besonders auch für Kinder forderten. Bei der großen Abschlusskundgebung auf der Theresienwiese forderte das Demo-Bündnis eine Halbierung des Autoverkehrs, die faire Verteilung des öffentlichen Raumes mit Vorrang für den Fuß- und Radverkehr, den massiven Ausbau von Bus und Bahn und klimaneutralen Verkehr bis 2035.

Behörden erschweren zivilgesellschaftlichen Protest
Die Organisation der #aussteigen-Demo wurde im Vorfeld erheblich durch die bayerischen Behörden erschwert. Mehrere Routen mussten wenige Tage vor der Demo umgeplant werden, die Führung über Autobahnabschnitte wurde gänzlich untersagt. Der Alltagsradverkehr in München war während der IAA massiv behindert. Das Bündnis kritisierte die Ungleichbehandlung der Zivilgesellschaft gegenüber der Automobilindustrie bei der Nutzung des öffentlichen Raums scharf.           

Zum Aktionsbündnis #aussteigen gehören der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC), das globalisierungskritische Netzwerk Attac, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Campact, Deutsche Umwelthilfe (DUH), Greenpeace, NaturFreunde Deutschlands und der ökologische Verkehrsclub VCD. Das Bündnis der Umwelt- und Verkehrsverbände fordert eine echte Mobilitätswende mit deutlich reduziertem Autoverkehr und viel mehr Fuß-, Rad- und öffentlichem Verkehr.