Menü

Globaler Erdüberlastungstag: Wir können uns den Ressourcenverbrauch der Reichen nicht mehr leisten!

Konsumreduktion allein wird die Zerstörung der natürlichen Ressourcen nicht stoppen – wir brauchen einen radikalen sozial-ökologischen Umbau der Wirtschaft im globalen Maßstab!

Am 2. August 2023 ist der globale Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day). Dieser Tag markiert, dass die Menschheit alle natürlichen Ressourcen, die die Erde innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann, für das laufende Jahr aufgebraucht hat. 1971 lag dieser Tag noch am 25. Dezember. Er rückt jedoch Jahr für Jahr immer weiter nach vorne im Kalender.

Wir leben ab heute auf Pump und auf Kosten aller folgenden Generationen. Die Auswirkungen dieser globalen ökologischen Überlastung sind in Form von Abholzung von Wäldern, Bodenerosion, Verlust der Artenvielfalt und der Anhäufung von Kohlendioxid in der Atmosphäre deutlich zu beobachten. Die zunehmenden Extremwetterlagen mit Hitze, Dürren, Starkregen und Stürmen wirken sich bereits jetzt desaströs aus und geben einen Vorgeschmack auf die Klimakatastrophe.

All das ist jedoch längst bekannt und trotzdem gelingt es nicht, die zerstörerische Entwicklung zu stoppen. Nicht weil die Menschheit zu dumm und einfallslos ist, um das Ruder herumzureißen – die Ursache liegt vor allem in der sozialen Ungleichheit und den sie sicherstellenden Machtverhältnissen. Sowohl innerhalb der Nationalstaaten als auch global. Ein Teil der Menschen profitiert von diesen ungleichen Verhältnissen und hat kein Interesse daran, sie grundlegend zu verändern. Gerade Reiche und Mächtige verbrauchen mit ihren Jachten, Privatjets und Villen nicht nur überproportional viele Ressourcen, sondern bestimmen auch über Investitionen und damit Ressourcennutzung und -verteilung. Diese Menschen befinden sich vor allem in den Vereinigten Staaten, der EU, in Japan, China, Indien und Russland. Die übergroße Mehrheit der globalen Bevölkerung hingegen trägt wenig zum überbordenden Ressourcenverbrauch bei. Allen voran die meist armutsbetroffenen Menschen in den Ländern des Südens, die jedoch am meisten unter den Folgen des Überkonsums leiden. Sie sind beispielsweise zur Flucht gezwungen, weil sie in Folge der Ausbeutung ihres Landes und der Auswirkungen der Klimakrise in ihrer Heimat nicht mehr überleben können.

Es geht folglich nicht darum, dass alle bewusster und weniger konsumieren, sondern es geht ganz konkret darum, die sozialen und ökonomischen Verhältnisse im globalen Maßstab so zu verändern, dass sie ein gutes Leben für alle – im Einklang mit den begrenzten, natürlichen Ressourcen unseres Planeten – ermöglichen.

Wie dies gehen kann, diskutiert Attac am 7. Oktober 2023 beim Debattentag: Alles anders, aber wie? in Duisburg. Wir werden analysieren, welche wirtschaftlichen Interessen hinter Umweltzerstörung und Armut stecken und wie Welthandel und Finanzmärkte global organisiert sind. Wir werden uns anschauen, wer unter den Folgen besonders leidet, hier in Europa und rund um den Globus. Und wir werden diskutieren, wie wir die für ein gutes Leben für alle notwendigen radikalen Veränderungen durchsetzen können.