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Beiträge von Werner Rätz

Attac: Eine ganz andere Welt ist möglich!

Als Attac Ende der 90er-Jahre gegründet wurde, schien das Dogma der Alternativlosigkeit gesellschaftlicher Verhältnisse festzustehen. Auch viele Menschen, die mit diesen Verhältnissen keineswegs einverstanden waren, konnten sich ihre Überwindung kaum vorstellen. Deshalb war die Botschaft, eine andere Welt sei möglich, damals so etwas wie ein Aufbruchssignal. Wichtiger als die konkreten Forderungen und Schritte war, dass sich Attac kritisch mit Fragen der Weltwirtschaft auseinandersetzte und damit von Anfang an Teil der sich herausbildenden globalisierungskritischen Bewegung war. Neben der Forderung nach einer Finanztransaktionssteuer standen soziale und ökologische Ziele immer auf der Tagesordnung.

Georg Seeßlen: Trump! Populismus als Politik 

Im gewohnten sprachlichen Stakkato sprintet Georg Seeßlen durch sein Thema, entfaltet die beiden großen Erzählungen des ökonomisch-politischen Diskurses und des Entertainments und den Mythos des Volkshelden, um sie anschließend als erklärende Kategorien zu benutzen. Das klingt komplizierter, als es ist, und Seeßlen kann überzeugend darlegen, wie Trump die drei grundlegenden Modelle aller Volksheldenlegenden bedient, nämlich das des „Aufstand(s) des ‚einfachen‘ ‚Volkes‘ mit seinem ‚natürlichen‘ Empfinden von Gerechtigkeit und Solidarität gegen eine ‚Elite‘, die sich immer weiter von ‚unseren‘ Interessen und Empfindungen entfernt“, das des „Aufstand(s) des ländlichen, konservativen ‚religiösen‘ Landes gegen die urbanen, progressistischen, ‚sündigen‘ Zentren“ und das des „Aufstand(s) der alten Werte, der alten Legitimationen, der alten Sitten gegen einen Fortschritt, der sie abkoppelt“ (S. 20ff).

Die AFD vor der Europawahl

Die sogenannte „Alternative für Deutschland AfD“ hatte zum Anfang ihrer politischen Existenz auch in Teilen des globalisierungskritischen Lagers eine gewisse Aufmerksamkeit gefunden, weil sie einige autoritäre Begleiterscheinungen des europäischen Krisenregimes anprangerte. Dieser Glanz hat inzwischen gelitten, es ist klar geworden, dass die Partei keinesfalls Bündnispartner emanzipatorischer Politik sein kann. Dennoch halten wir es für sinnvoll, ein paar Argumente zum Charakter der Organisation zusammenzustellen, die in der Auseinandersetzung nützlich sein können.