Bericht: 20 Prozent-Zusatzsteuer auf fossile Profite brächte hunderte Milliarden Dollar jährlich

Fossile Konzerne erzielen weiterhin enorme Profite mit ihrem klimaschädlichen Geschäftsmodell. Laut aktuellen Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) waren es allein 2022 und 2023 insgesamt rund 6,4 Billionen US-Dollar. Diese Profite fließen weiter vorrangig in fossile Investitionen und an das reichste eine Prozent – das wiederum 41 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verursacht. „Das Geld für Klimaschutz ist da. Es liegt an den Regierungen, es endlich bei den fossilen Konzernen zu holen, die die Klimakrise verursachen“, sagt Achim Heier von Attac.
Ein neuer Bericht zeigt, wie eine globale 20-prozentige Zusatzsteuer auf die Profite fossiler Konzerne umgesetzt werden kann. Er wurde vom Europäischen Netzwerk für Schulden und Entwicklung (Eurodad) und der Globalen Allianz für Steuergerechtigkeit (GATJ) – der auch Attac angehört – herausgegeben.
Allein die zusätzliche Besteuerung der 100 größten Öl- und Gaskonzerne hätte in den vergangenen drei Jahren 567 Milliarden Dollar eingebracht. (2022: 236 Milliarden Dollar; 2023: 185 Milliarden Dollar; 2024: 147 Milliarden Dollar.) Eine umfassende Anwendung würde zu deutlich höheren Steuereinnahmen führen.
„Eine Zusatzsteuer für fossile Profite hätte mehrere positive Effekte. Sie reduziert die Rentabilität fossiler Konzerne, beschleunigt den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas und bringt wichtige Einnahmen für die internationale Klimafinanzierung, die derzeit völlig unzureichend ist“, erklärt Heier. Der Bericht fordert, den Steuersatz bis zum Jahr 2050 schrittweise auf 100 Prozent zu erhöhen, um das internationale Ziel, aus fossilen Brennstoffen auszusteigen, zu erreichen.
Aktuell stellen fossile Konzerne das Verursacherprinzip auch durch künstliche Gewinnverschiebungen völlig auf den Kopf: Die Verursacher der Klimakrise profitieren, während die Gesellschaft für die Schäden aufkommen muss.
Attac und die GATJ fordern daher die internationalen Regierungen auf, die Zusatzsteuer sowohl in die Verhandlungen der Weltklimakonferenz in Brasilien als auch in die aktuellen Verhandlungen über eine UN-Steuerkonvention für ein faires globales Steuersystem in Kenia aufzunehmen. In der EU könnte die Steuer auf Basis des inzwischen ausgelaufenen „Solidaritätsbeitrags“ für Energiekonzerne umgesetzt werden. Auch Großbritannien und Norwegen erheben bereits Zusatzsteuern auf fossile Gewinne.