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Attac solidarisch mit dem Widerstand gegen Rentenpläne der französischen Regierung

Statt Rentenkürzungen und Aktienrente braucht es Umverteilung von Einkommen und Vermögen sowie kürzere Arbeitszeiten

Anlässlich der Ankündigung der französischen Premierministerin Elisabeth Borne das französische Rentensystem zu Lasten der Bürger*innen zu reformieren, solidarisiert sich Attac mit den breiten Protesten aus Gewerkschaften und sozialen Bewegungen. Mit ausgedehnten Streiks und Demonstrationen (Attac France) kämpft die französische Bevölkerung gegen die Regierungspläne, die vorsehen, das Rentenalter von 62 auf 64 Jahre und die Beitragszeit auf mindestens 43 Jahre zu erhöhen.

„Die Reformpläne der französischen Regierung sind ungerecht und durch nichts gerechtfertigt. Entgegen der Behauptung der Regierung ist die Finanzierung des Rentensystems nicht in Gefahr. Die Pläne werden zu einer weiteren Senkung der Renten führen, die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern verstärken und dabei besonders Menschen mit geringem Einkommen treffen“, kritisiert Marie-Dominique Vernhes aus der Attac-AG Europa.

In Deutschland wird das Rentensystem neben permanenten Forderungen nach Verlängerung der Lebensarbeitszeit aktuell durch das Vorhaben der Bundesregierung, künftig einen Teil der Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung in Aktienfonds zu investieren, gefährdet. „Wenn mit Rentenbeiträgen an der Börse gezockt wird, werden Rentenleistungen künftig der Unsicherheit der Kapitalmärkte ausgeliefert und von hohen Konzernprofiten sowie geringen Lohnerhöhungen abhängig. Ein hohes Rentenniveau und die Sicherung gegen Altersarmut, sollte vielmehr über eine Bürger*innenversicherung mit einer Basisrente sichergestellt werden“, ergänzt Alfred Eibl vom Koordinierungskreis Attac Deutschland.

Um die Lebensqualität zu erhöhen, müssen Einkommen und Vermögen umverteilt und die Arbeitszeit verkürzt werden, statt das Rentenalter zu erhöhen, Leistungen runterzufahren und Beiträge den Kapitalmärkten auszusetzen. Das gilt in Frankreich, Deutschland und vielen anderen Ländern. Solidarität mit dem Kampf der Menschen in Frankreich gegen die dortigen Rentenpläne stärkt den gemeinsamen Kampf um ein gutes Leben für alle im Alter.