IAA-Protest: Das Auto ist das Problem!

Zur Eröffnung der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) haben Attac-Aktive an der Messe München unter dem Motto „Das Auto ist das Problem: Kleiner, weniger, langsamer ist angesagt!“ protestiert. Sie versenkten den „Autosaurus“ im Messesee: Ein Mensch im „Autosaurier“-Kostüm mit einem überdimensionalen Dinosaurierkopf, der aus einem schwimmenden Autodach herausragte, stand dabei symbolisch für eine nicht mehr zeitgemäße Autoindustrie, die nicht mehr zu retten ist und letztlich untergeht. Weitere Aktivist*innen von Attac waren mit Kanus und einem Banner mit der Aufschrift „Autosaurus muss sterben – Bus und Bahn statt Autowahn!“ auf dem Messesee unterwegs.
„Deutschland verfehlt Jahr für Jahr die Klimaziele im Verkehrssektor, der fossile Rückschritt unter der Regierung Merz ist in vollem Gange und die Verkehrswende wird ausgebremst. Wir kritisieren die allgegenwärtige und grüngewaschene Auto-Zentriertheit. Die Autoindustrie lässt sich auf der IAA feiern, doch freiwillig wird sie sich nicht verändern. Klimaneutralität ist ihr egal, denn es geht ihr nur um den Profit mit immer größeren und schädlicheren Autos. Damit versenkt sie sich langfristig lieber selbst, statt Teil der notwendigen Verkehrswende zu werden“, kritisiert Thomas Eberhardt-Köster von der bundesweiten Attac-Mobilitätskampagne „einfach.umsteigen“.
Mit seiner Aktion protestiert das Netzwerk für globale Gerechtigkeit gegen eine Autoindustrie, die sich trotz Klima- und ökologischer Krisen der notwendigen Transformation verweigert und in ihrem aus der Zeit gefallenen Fokus auf Autos und individueller Fortbewegung verharrt.
„Wir können schwerwiegende Entscheidungen über unsere Mobilität nicht länger privaten Konzernen überlassen. Statt immer mehr und immer größere Karossen für den fossilen Individualverkehr brauchen wir eine klimafreundliche und für alle zugängliche Mobilität“, ergänzt Noa Neumann aus dem Koordinierungskreis von Attac. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Autokonzerne dringend umgebaut werden und mit ihren Produkten zu einem sozialen und klimagerechten Wandel in der Mobilität beitragen.“
Attac fordert von der Bundesregierung einen massiven Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Gleichzeitig müssen Pkws drastisch reduziert und durch kleinere E-Autos ersetzt werden. Nur so kann der Mobilitätssektor zur Klimarettung beitragen. Erste Schritte dahin umfassen eine Größen- und Leistungsbegrenzung von Pkws, einen Stopp des Ausbaus von Autobahnen und Fernstraßen, eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km/h auf Autobahnen, 80 km/h außerhalb von Ortschaften und 30 km/h in Ortschaften sowie Investitionen von mindestens 20 Milliarden Euro pro Jahr, um das Angebot des ÖPNV bis 2030 zu verdoppeln. Darüber hinaus müssen Innenstädte autofrei werden und die Stadtplanung muss sich an den Bedürfnissen von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen ausrichten.