BMW-Hauptversammlung: Biestig

Der Autokonzern BMW setzt weiterhin auf schnelle, schwere und teure Modelle: Dies machte BMW eindeutig klar mit einem neuen Hochleistungsauto – „Elektro-Beast“ von BMW-Mitarbeitenden genannt – aus der Baureihe Vision Dynamic X mit Elektroantrieb, das im April auf der Automesse in Shanghai vorgestellt wurde. Auch auf der heutigen Jahreshauptversammlung in München hat sich die bisherige Modellpolitik des Konzerns – trotz Proteste einiger kritischer Aktionär*innen – bestätigt.
„BMW verhöhnt mit immer neuen Riesenschleudern die Klimaziele. Um die Klimakatastrophe noch zu stoppen und abzumildern, muss der individuelle PKW-Verkehr jedoch drastisch zurückgefahren werden. Statt immer mehr und größere Karossen für den Individualverkehr auf den Markt zu schmeißen, brauchen wir einen radikalen Wechsel in der Mobilität“, sagt Achim Heier aus der Attac-Kampagnengruppe einfach.umsteigen. „Gemäß der Devise ‚kleiner, weniger, langsamer‘ muss öffentlicher Verkehr mit Bahn und Bus massiv auf der einen Seite ausgebaut werden und auf der anderen Seite PKWs drastisch auf eine geringere Anzahl und kleinere E-Autos reduziert werden.“
Attac kritisiert, dass BMW dem Motto „Größer, schneller, teurer“ treu bleibt, keine Verantwortung in Sachen klimagerechter Mobilitätswende übernimmt und die autozentrierte Politik weiter in eine gegenteilige Richtung treibt. „Höhepunkt und Symbol dieser Ignoranz gegenüber den klimapolitischen Erfordernissen ist das kürzlich vorgestellte ‚Elektro-Beast‘ von BMW. Statt sparsame E-Autos zu bauen, entwickelt BMW in dieser Reihe Karossen mit bis zu 4 Elektromotoren und einer Leistung von rund 1000 PS“, kritisiert Heier. „Eine Konzernpolitik, die sich offenbar ausschließlich am zu erwartenden Gewinn orientiert, zeigt einmal mehr, dass wir weittragende Entscheidungen zur Mobilität nicht länger privaten Konzernen überlassen dürfen. Es ist höchste Zeit, Größen- und Leistungsbegrenzung von PKWs einzuführen. Zusammen mit Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den Straßen ist das ein Weg, um endlich im Verkehrssektor die nötigen Klimaziele zu erreichen.“
Dafür wird sich Attac auf der diesjährigen Internationalen Automobilausstellung (IAA) vom 9. bis 14. September in München gemeinsam mit anderen Gruppen aus der Mobilitätswende-Bewegung einsetzen. Denn es braucht eine lautstarke zivilgesellschaftliche Bewegung, um die Politik zu klimagerechten Handeln zu nötigen.