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Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter*- und Trans*-Feindlichkeit

Attac solidarisiert sich anlässlich des IDAHOBIT

Am 17. Mai wird jedes Jahr in 130 Ländern der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (International Day Against Homophobia, Biphobia, Interphobia and Transphobia, kurz IDAHOBIT) begangen. In vielen deutschen Städten finden heute Aktionen und Kundgebungen der queeren Community und ihrer Verbündeten statt. Attac unterstützt die Aktionen und wendet sich gegen jede Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität.

In diesem Jahr hat dieser Tag einen besonderen Stellenwert, denn die jährliche Untersuchung der Organisation ILGA in über 54 europäischen und zentralasiatischen Länder hat festgestellt, dass 2022 das gewaltvollste Jahr für LSBTIQ*-Personen (Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche und queere Menschen) gewesen ist, seitdem die Studie vor 12 Jahren begonnen wurde. Sowohl in Bezug auf Hassrede als auch bei gewaltvollen Übergriffen wurden neue Höchstwerte festgestellt. Judith Amler vom Attac-FLINTA*-Plenum weist darauf hin, dass sich das auch in Deutschland bemerkbar gemacht hat. „Es kam zum Beispiel auf einer Vielzahl von CSDs (Christopher Street Days) zu Übergriffen auf queere Menschen – in Münster ist dadurch sogar ein Mensch zu Tode gekommen. Das ist eine Tragödie und darf nicht einfach so hingenommen oder toleriert werden.“

„Hinzu kommt, dass der Entwurf des Selbstbestimmungsgesetzes von Rechten und Konservativen zu einer massiven trans*feindlichen Stimmungsmache genutzt wurde. Insbesondere trans*-Frauen sind davon betroffen. Dazu hat auch der Justizminister Marco Buschmann wesentlich beigetragen. Das Gesetz soll die Situation von trans*Menschen erleichtern, ist aber leider selbst nicht frei von trans*feindlichen Vorurteilen“, ergänzt Annette Schnoor vom FLINTA*-Plenum.

Bereits seit 2005 wird jährlich der IDAHOBIT zelebriert. Das Datum wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, an dem die WHO Homosexualität aus ihrem medizinischen Diagnoseschlüssel strich und diese somit nicht mehr als Krankheit galt. Mit dem Gedenk- und Aktionstag soll auf Gewalt gegen sowie Diskriminierung und Kriminalisierung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, inter*, trans* und queeren Personen aufmerksam gemacht werden. Auch heute noch werden sie in 67 Staaten strafrechtlich verfolgt; in elf Ländern sind sie sogar von der Todesstrafe bedroht. In Deutschland wurde die Kriminalisierung der queeren Community erst nach der Wiedervereinigung – im Jahr 1994 – für das Gebiet der alten Bundesrepublik ersatzlos aufgehoben.

Attac steht solidarisch an der Seite von LSBTIQ*-Personen – bei uns gilt: Menschenrechte vor Profit! Und Menschenrechte sind ohne die Rechte von queeren Menschen und FLINTA*s (Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender* Personen) nicht zu denken. Daher organisieren wir uns innerhalb von Attac im FLINTA*-Plenum.