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Filmstart "SiCKO" von Michael Moore

"SiCKO" zeigt die lebensgefährlichen Folgen des privatisierten Gesundheitswesens in den USA. Filmpartner Attac informiert in begleitenden Veranstaltungen über die problematischen Entwicklungen hier zu Lande.

Gesundheit ist keine Ware

Der Film "SiCKO" von Michael Moore belegt, wie lebensgefährlich das weitgehend privatwirtschaftlich organisierte Gesundheitssystem für Millionen Menschen in den USA ist. Doch nicht nur in Amerika verwandelt sich das Gesundheitswesen unter dem Einfluss der Globalisierung zunehmend in einen Markt. Auch in Deutschland entwickelt sich ein Zwei-Klassen-Gesundheitssystem.

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac engagiert sich für den Erhalt des öffentlichen Gesundheitssystems, die Abschaffung der Privatkassen und eine solidarische Bürgerversicherung für alle Menschen.

Als offizieller Filmpartner der Senator Film Verleih wird Attac die Kinovorstellungen von "SiCKO" in zahlreichen Städten mit Aktionen und Informationsveranstaltungen begleiten. "SiCKO" startet am Donnerstag, 11. Oktober, in den deutschen Kinos.

Aus den Informationen des Filmverleihs:

SiCKO ist ein beklemmender Trip in eine Welt, in der Krankenhäuser nicht zahlungsfähige Patienten auf die Straße setzen, in der sich Menschen für Arztrechnungen heillos verschulden und profitorientierte Versicherungen lebensrettende Operationen verweigern. Die Dokumentation rüttelt aber nicht nur mit bewegenden Schicksalen auf, sondern überzeugt auch durch den Michael Moore-typischen sarkastischen Witz. [...] SiCKO ist nun wohl sein umfassendster und emotionalster Versuch, mit der Waffe des Pamphlets als David gegen Goliath anzutreten. Schon im Vorfeld sorgten Moores Pläne bei Versicherungs- und Pharmakonzernen für Panikreaktionen: Firmenleitungen hielten ihre Mitarbeiter an, nach verdächtigen Filmteams Ausschau zu halten. Doch im Mittelpunkt von SiCKO stehen nicht die Täter, sondern die Opfer. Und Moore porträtiert ihre Schicksale so überzeugend, dass er nebenbei alle Kritik, die in letzter Zeit an seiner Person und seinen Methoden laut wurde, spielend entkräftet.

Die bundesweite Attac-AG "Genug für Alle" machte 2002 mit ihrer Kampagne "Gesundheit ist keine Ware" auf die problematischen Entwicklungen im Gesundheitssystem hier zu Lande aufmerksam. Auf der Webseite der AG können zahlreiche Informationsmaterialien zum Thema eingesehen werden; eigens zum Filmstart wurde ein neuer Flyer herausgegeben, der demnächst im Webshop bestellt werden kann.

Hier einige gesundheitspolitische Fakten, die die im Film geschilderten Skandale gar nicht mehr so fern erscheinen lassen:

  • Michael Moore zeigt, was passiert, wenn das Gesundheitssystem von Profitinteressen bestimmt wird. Aber Gesundheit ist keine Ware, die man sich kaufen kann oder nicht. Gesundheit ist überlebenswichtig. Auch in Deutschland wurden mit den jüngsten Gesundheitsreformen die Weichen in Richtung amerikanischer Verhältnisse gestellt: Zehn Prozent der Bürger profitieren als Privatversicherte von Privilegien, während gesetzlich versicherte Kranke sich immer weiter hinten anstellen müssen. Zuzahlungen, Praxisgebühren und längere Wartezeiten belasten sie zusätzlich.
  • Ein weiteres Beispiel ist die Einführung der Fallpauschalen für Krankenhäuser: Sie sind ein weiterer Schritt, um Krankenbehandlung zur Ware zu machen. "Blutige Entlassungen" werden dadurch Alltag, weil längere Liegezeiten für die Kliniken unrentabel sind.
  • Mit dem beschlossenen Gesundheitsfond kommen auf viele gesetzlich Versicherte weitere Zusatzzahlungen zu, an denen sich die Arbeitgeber nicht mehr beteiligen. Gleichzeitig finanzieren gesetzlich Versicherte und Steuerzahler Krankenhäuser und Notfalldienste; die Privatkassen sind nicht beteiligt. Damit wird das Gesundheitssystem so umgebaut, dass dessen Kosten zunehmend von den Gesunden und Einkommensstarken hin zu den Kranken und Ärmeren verlagert werden. Die Arbeitgeber werden dabei immer mehr aus der Verantwortung entlassen.

 

Materialien und Links