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Davos: Geschichte am Wendepunkt

Attac fordert Ende des Weltwirtschaftsforums

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos findet nicht nur zum ersten Mal im Sommer statt, es hat 2022 mit "Geschichte am Wendepunkt" ein Motto, das Einsicht suggeriert. Bisher war das WEF Symbol für eine ungebändigte Globalisierung, die die Ausbeutung von Menschen und Ressourcen befeuert. Angesichts der Corona-Pandemie, der Klimakatastrophe und zuletzt dem Ukrainekrieg hat die alljährliche Fortschrittserzählung tiefe Risse bekommen. Zudem führte diese Globalisierung zu wachsender Ungleichheit – wie die aktuelle Studie von Oxfam bestätigt – und in der Folge zu Autoritarismus und nationalem Egoismus.

Das geht auch nicht an den Machern des WEF vorbei. Wer jetzt aber vom WEF eine sozial-ökologische Umkehr erwartet, wird enttäuscht. "Das Stelldichein von Wirtschaftseliten und Politik wird am Dogma des Wachstums und Wettbewerbs festhalten, denn kapitalistisches Wirtschaften nimmt auf Menschen und natürliche Ressourcen keine Rücksicht", so Alfred Eibl aus dem Koordinierungskreis von Attac. "Der von WEF-Gründer Klaus Schwab favorisierte Stakeholder-Kapitalismus, also ein Interessenausgleich etwa zwischen Unternehmen, Beschäftigten, Konsumenten und Umwelt ist nichts als Greenwashing."

"Geschichte am Wendepunkt" heißt für Attac, die Weltwirtschaft radikal neu auszurichten: Um die Klimaziele einzuhalten, braucht es dringend eine Kürzung von Lieferketten und Regionalisierung von Produktion sowie eine schnelle Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energien bei global gerechter Energieversorgung. Weltweit muss Verkehr öffentlich werden, statt die PKW-Flotten weiter anwachsen zu lassen. Um alle Menschen vor Pandemien zu schützen, müssen Patente auf Impfstoffe und Medikamente freigegeben werden.

Der Krisentalk von Davos hat sich überlebt. Entscheidungen von globaler Tragweite dürfen nicht länger in der Hand eines selbst ernannten Gremiums Mächtiger verbleiben, sondern müssen wieder von demokratisch legitimierten internationalen Institutionen rund um die UNO getroffen werden. Dafür ist es höchste Zeit!


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Davos: Geschichte am Wendepunkt

Attac fordert Ende des Weltwirtschaftsforums

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos findet nicht nur zum ersten Mal im Sommer statt, es hat 2022 mit "Geschichte am Wendepunkt" ein Motto, das Einsicht suggeriert. Bisher war das WEF Symbol für eine ungebändigte Globalisierung, die die Ausbeutung von Menschen und Ressourcen befeuert. Angesichts der Corona-Pandemie, der Klimakatastrophe und zuletzt dem Ukrainekrieg hat die alljährliche Fortschrittserzählung tiefe Risse bekommen. Zudem führte diese Globalisierung zu wachsender Ungleichheit – wie die aktuelle Studie von Oxfam bestätigt – und in der Folge zu Autoritarismus und nationalem Egoismus.

Das geht auch nicht an den Machern des WEF vorbei. Wer jetzt aber vom WEF eine sozial-ökologische Umkehr erwartet, wird enttäuscht. "Das Stelldichein von Wirtschaftseliten und Politik wird am Dogma des Wachstums und Wettbewerbs festhalten, denn kapitalistisches Wirtschaften nimmt auf Menschen und natürliche Ressourcen keine Rücksicht", so Alfred Eibl aus dem Koordinierungskreis von Attac. "Der von WEF-Gründer Klaus Schwab favorisierte Stakeholder-Kapitalismus, also ein Interessenausgleich etwa zwischen Unternehmen, Beschäftigten, Konsumenten und Umwelt ist nichts als Greenwashing."

"Geschichte am Wendepunkt" heißt für Attac, die Weltwirtschaft radikal neu auszurichten: Um die Klimaziele einzuhalten, braucht es dringend eine Kürzung von Lieferketten und Regionalisierung von Produktion sowie eine schnelle Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energien bei global gerechter Energieversorgung. Weltweit muss Verkehr öffentlich werden, statt die PKW-Flotten weiter anwachsen zu lassen. Um alle Menschen vor Pandemien zu schützen, müssen Patente auf Impfstoffe und Medikamente freigegeben werden.

Der Krisentalk von Davos hat sich überlebt. Entscheidungen von globaler Tragweite dürfen nicht länger in der Hand eines selbst ernannten Gremiums Mächtiger verbleiben, sondern müssen wieder von demokratisch legitimierten internationalen Institutionen rund um die UNO getroffen werden. Dafür ist es höchste Zeit!