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Übersicht

Die Aktivität III.1 (Bildimpuls Arbeitswelt) kann auf zwei verschiedene Arten genutzt werden. Die achtzehn Bilder, die verschiedene Arbeitsverhältnisse zeigen, können für einen persönlichen Einstieg in das Thema Arbeitswelt genutzt werden, der von den Berufswünschen und Zukunftsvorstellungen der Lernenden ausgeht. Der Impuls kann aber auch zur Thematisierung von Hierarchien und Diskriminierungen in der Arbeitswelt eingesetzt werden. In diesem Fall werden vorab zehn Bilder ausgewählt und fünfmal kopiert. Anschließend wird die Lerngruppe in fünf Gruppen geteilt, welche die gleichen Bilder nach unterschiedlichen Kriterien in eine Reihenfolge bringen sollen. Die verschiedenen Kriterien sind der gesellschaftliche Nutzen, die Lohnhöhe, das Prestige, der Frauenanteil und der Anteil von Migrant_innen. Abschließend können die gesellschaftlichen Ursachen der unterschiedlichen Reihenfolgen diskutiert werden.

In Arbeitsblatt III.2 (Was ist der Sinn von Arbeit?) wird zunächst vorgeschlagen, mit einem Standogramm zu beginnen, in dem die Haltungen in der Lerngruppe zum Thema Arbeit und Beruf deutlich werden. Die acht vorgegebenen Antwortmöglichkeiten wurden in Anlehnung an eine Untersuchung von Schüler_innen-Vorstellungen zum Thema Arbeit entwickelt und sollten die Lernenden insofern zu einer Positionierung anregen. Anschließend wird die Frage nach dem individuellen, aber auch dem gesellschaftlichen Sinn von Arbeit mit Text- und Schreibarbeit weitergeführt. Zunächst wird eine freie Schreibarbeit zu diesem Thema angeregt. Des Weiteren gibt es einen Textauszug der Sozialwissenschaftlerin Friedericke Harding (M1), der anhand von Leitfragen bearbeitet werden kann.

Die Aktivität III.3 (Zeitstrahl zum Thema Arbeit) lädt mittels der Zeitstrahl-Methode dazu ein, einen Blick auf die historische Entwicklung von Lohnarbeit in den letzten 150 Jahren zu werfen. Genauer betrachtet werden die Entwicklung von Arbeitsbedingungen und Sozialversicherungen in Deutschland sowie der ILO-Kernarbeitsnormen als internationalem Standard. Zudem werden die Entwicklungen von Arbeitsmigration und der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung thematisiert.

In Infoblatt III.4 (Prekäre Arbeit) werden zentrale Begriffe aus der Diskussion um die Entwicklung von Arbeitsverhältnissen kurz definiert. So unter anderem die Begriffe atypische Beschäftigung, Normalarbeitsverhältnis, Niedriglöhne und Tarifverträge. Das Infoblatt kann gut als zusätzliches Material zu den folgenden beiden Arbeitsblättern eingesetzt werden.

In Arbeitsblatt III.5 (Prekäre Arbeit) werden prekäre Arbeitsverhältnisse anhand von persönlichen Beispielen beleuchtet. Dafür stehen Erfahrungsberichte von einem Fahrradkurier (M1), einer Schauspielerin (M2), einem Zimmermädchen (M3) und einem Amazon-Beschäftigten (M4) zur Verfügung. Diese können in Kleingruppen arbeitsteilig erschlossen und in Beziehung zu passenden Diagrammen gesetzt werden. Letztere thematisieren Verstöße gegen den gesetzlichen Mindestlohn (M5), die Zunahme von Leiharbeit (M6), den Rückgang von Vollzeitjobs (M7) und prekäre Entlohnung (M8). Abschließend können die Ergebnisse der Kleingruppen zusammengetragen und im Hinblick auf mögliche politische Schlussfolgerungen diskutiert werden.

Das Arbeitsblatt III.6 (Widerstand gegen Ausbeutung) thematisiert zunächst die rechtlich garantierten Formen der Mitbestimmung von Arbeitnehmer_innen. Ausgangspunkt sind ein Video der IG Metall zum Thema 'Was ist eine Gewerkschaft?' (M1) und ein weiteres Video der Hans-Böckler-Stiftung zum Thema 'Betriebliche Mitbestimmung' (M2). Es wird vorgeschlagen, dass jeweils die Hälfte der Lerngruppe ein Video und die dahinterstehenden Interessen analysiert. Anschließend können die Gruppen neu gemischt werden und sich jeweils über die bisherigen Ergebnisse austauschen. Unter Hinzuziehung eines Autor_innentextes zum Thema Mitbestimmung von Arbeitnehmer_innen (M3) können die Kleingruppen dann eine Präsentation zum Thema 'Wie können sich Arbeitnehmer_innen für ihre Interessen einsetzen?' erstellen. Dies können abschließend in der Gesamtgruppe vergleichend diskutiert werden.
Im zweiten Teil kann das Video 'Dachverband der Kuriere gegründet' von labournet.tv (M4) analysiert werden, in dem von einem internationalen Treffen von Fahrradkurieren berichtet wird, die sich gegen schlechte Arbeitsbedingungen organisieren. Nach einer Analyse des Videos und einer persönlichen Beurteilung wird angeregt, dass sich die Lernenden in die Situation der Kuriere versetzen und mit Hilfe einer Checkliste Aktionsplanung (M5) eine Aktion konzipieren, mit der sie auf ihr Anliegen aufmerksam machen können. Den Abschluss des Arbeitsblattes bildet ein Autor_innentext zu Karl Marx Forderung nach der 'Abschaffung des Lohnsystems' (M6). Dazu werden zunächst Zweiergespräche angeregt, es wird nach der Plausibilität der Position in der heutigen Zeit gefragt und schließlich wird das Schreiben eines kurzen Essays zur Frage 'Eine Gesellschaft ohne Lohnarbeit?' angeregt.

In Arbeitsblatt III.7 (Arbeitsmarktpolitik) wird zunächst vorgeschlagen, dass die Lernenden aus einem Autoren_innentext zum Thema Arbeitsmarkttheorien (M1) die Kernpunkte der neoklassischen und der keynesianischen Sicht auf den Arbeitsmarkt herausarbeiten. Anschließend können sie analysieren, ob es sich bei einem Auszug zum Thema Arbeitsmarkt aus dem Memorandum 2017 der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik (M2) um eine neoklassische oder (zutreffend) um eine keynesianische Sicht handelt. Danach wird angeregt Kleingruppen zu bilden, die jeweils die Rolle einer Gewerkschaft oder die Rolle eines Arbeitgeberverbandes übernehmen. Aus diesen Positionen heraus sollen Stellungnahmen zum Thema Leiharbeit verfasst werden, die sich jeweils auf eine Arbeitsmarkttheorie stützen. In einem weiteren Schritt kann der Text des Politikwissenschaftlers Michael Heinrich zum Begriff der industriellen Reservearmee (M3) für einen Vergleich der theoretische Perspektive von Marx mit der neoklassischen und der keynesianischen Perspektive genutzt werden. Zum Abschluss wird vorgeschlagen, dass die Lernenden Auszüge aus den Wahlprogrammen aller im Parlament vertretenen Parteien zur Bundestagswahl 2017 zum Thema Leiharbeit (M4) analysieren und diskutieren, um schließlich einen Zeitungskommentar dazu zu verfassen.