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Wachstum ohne Ende?

Endloses Wirtschaftswachstum ist auf einem endlichen Planeten nicht möglich. Die globale Biokrise (Klimakrise, Artenschwund etc.) und das Erreichen des Fördermaximums von Erdöl (Peak Oil) setzen dem Wachstum äußere Grenzen. Wachsender Energiebedarf lässt sich zunehmend nur noch durch hochriskante Energiegewinnung wie zum Beispiel Gas-Fracking decken. Vom Menschen ausgelöste Katastrophen wie die bei der Tiefseeölbohrung im Golf von Mexiko und der Atom-GAU in Fukushima sind nur die sichtbarsten Beispiele.

Wirtschaftswachstum ist von einem wachsenden Ressourcenverbrauch und einem wachsenden Schadstoffausstoß nicht zu entkoppeln. Die Hoffnung auf ein "grünes", "qualitatives" oder "selektives" Wachstum ist eine Illusion; teilweise dient sie der Rechtfertigung des Weiter-so, um die vorherrschende ausbeuterische Produktionsweise und die imperiale Lebensweise in den Industrieländern nicht infrage stellen zu müssen. Doch ein "Gesundschrumpfen" der Ökonomie in den Industrieländern bis zu einem Zustand des stabilen Gleichgewichts ist notwendig.

Das geht nur, wenn zugleich die ökonomischen Aktivitäten und Produkte global sach-, bedarfs- und sozial gerechter verteilt werden. Hierbei werden überflüssige und schädliche Produktionen abgeschaltet, andere Bereiche (Care, bäuerlich-ökologische Landwirtschaft) müssen wachsen. Diesen ökonomisch-ökologischen Transformationsprozess solidarisch zu organisieren wird die entscheidende Aufgabe der nächsten Jahre sein. Soziale Gerechtigkeit kann aber nur im Weltmaßstab gedacht und verwirklicht werden. Sie muss die berechtigten Lebensinteressen der Menschen in den arm gemachten Ländern des Südens anerkennen. Dazu gehören zuallererst und sofort die Herstellung eines sicheren Zugangs zu Nahrungsmitteln und die Förderung ihrer Ernährungssouveränität.

Landschaftszerstörung durch Fracking (Foto: ecoflight.org)