Stoppt giftigen Handel!

Mehr als 50 Organisationen und soziale Bewegungen aus 17 Ländern Lateinamerikas und der Europäischen Union, darunter Attac, starten heute eine Kampagne, die ein Ende der Handelsabkommen zwischen beiden Regionen fordert. Ziel ist es, die durch diese Abkommen verursachte Umweltzerstörung, soziale Ungerechtigkeiten, Gesundheitsrisiken und wachsende Ungleichheiten sichtbar zu machen und eine klare Botschaft an die politischen Entscheidungsträger*innen zu senden: Keine giftigen Handelsabkommen mehr!
Anlass der Kampagne ist die jüngste Ankündigung der Europäischen Kommission, die Ratifizierung zweier zentraler Handelsabkommen voranzutreiben: das erweiterte Abkommen zwischen der EU und Mexiko sowie das Abkommen zwischen der EU und dem Mercosur. Zugleich jährt sich in diesem Jahr das Inkrafttreten des ersten Handelsabkommens zwischen der EU und einem Land Lateinamerikas (Mexiko) zum 25. Mal.
„Beide Abkommen stehen für eine veraltete neoliberale Handelspolitik der Europäischen Union. Mit ihnen werden die ungleichen Handelsbeziehungen zwischen der EU und den Ländern Lateinamerikas verfestigt. Die Rolle dieser Länder als Rohstoffexporteure wird zementiert, während Konzerne der EU von erweiterten Absatzmöglichkeiten für ihre Industrieprodukte profitieren. Eine Handelspolitik im Interesse von Menschen und Umwelt sieht anders aus”, sagt Hanni Gramann, Handelsexpertin von Attac.
Die Kampagne, die zeitgleich in mindestens 17 Ländern und auf sechs Sprachen startet, macht konkret sichtbar, welche Folgen diese Abkommen für den Agrarsektor, die Industrie, Arbeitsbedingungen, die Umwelt, die Gesundheit und den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen haben. Dabei hebt sie die Erfahrungen und Forschungsergebnisse von betroffenen Gemeinden hervor. Ob Abholzung des Amazonas, Umweltverschmutzung durch Bergbau, der Verlust kleiner landwirtschaftlicher Betriebe oder die Aushöhlung von Arbeitnehmer*innenrechten – die Kampagne verstärkt jene Stimmen, die in internationalen Verhandlungen lange Zeit ignoriert wurden.
Die Ziele der Kampagne sind:
- Das Bewusstsein für die schädlichen Auswirkungen bestehender und geplanter Handelsabkommen zwischen der EU und Lateinamerika auf Menschen, Umwelt und Demokratie schärfen.
- Die Mobilisierung von Bürger*innen auf beiden Kontinenten gegen die Abkommen zwischen der EU und dem Mercosur sowie zwischen der EU und Mexiko.
- Einen Stopp der Unterzeichnung neuer Handelsabkommen sowie ein Umdenken im internationalen Handel auf Grundlage von Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Menschenrechten.
Nach 25 Jahren gebrochener Versprechen und wachsender Konzernmacht ist unsere Botschaft klar: Diese Abkommen sind schädlich. Sie sind ungerecht. Sie sind nicht nachhaltig.
Auf beiden Seiten des Atlantiks sagen wir: Stoppt giftige Handelsabkommen!