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Europäische Sommeruniversität mit internationalen Referent*innen

17. bis 21. August in Mönchengladbach

Von der Klimakrise über die Corona-Pandemie bis zur aktuellen Krisenpolitik und dem Krieg in der Ukraine: Bei der Europäischen Sommeruniversität der sozialen Bewegungen (#ESU2022) geht es um die brennenden Themen unserer Zeit. Hunderte Aktivist*innen und politisch Interessierte aus ganz Europa treffen sich dafür auf Einladung von Attac vom 17. bis 21. August in der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach. Sie erwartet ein vielfältiges Programm aus etwa 100 Foren und Workshops, Exkursionen sowie Konzerten bekannter Bands.

Unter den mehr als 200 Referent*innen sind Expert*innen aus dem In- und Ausland. Zu ihnen gehört der argentinische Klimaaktivist Esteban Servat. "In einer Zeit, in der wir mit einer nie dagewesenen, vielschichtigen und schnell wachsenden existenziellen Krise konfrontiert sind, müssen wir mehr Räume schaffen, in denen Kämpfe für soziale und Klimagerechtigkeit zusammenkommen, um Wege nach vorne zu finden. Die ESU ist ein solcher Raum", sagt der Sprecher der Initiative "Debt for Climate", der auf einem Forum über systemverändernde Lösungen für die Klimakrise diskutiert.

Die Folgen der Pandemie

Die Corona-Pandemie und ihre Folgen spielen auch auf der ESU eine wichtige Rolle. "Wir brauchen eine Gesundheitspolitik, die die Menschen in den Mittelpunkt stellt und nicht den Profit. Dafür braucht es eine breite gesellschaftliche, gewerkschaftliche und soziale Bewegung, die sich – auch international – austauscht", stellt Silvia Habekost, Krankenschwester und Aktivistin in der Berliner Krankenhausbewegung, fest. Zusammen mit Aktivist*innen aus dem globalen Süden nimmt sie an einem Forum zum Thema Gesundheit teil.

Strategien gegen den Aufstieg der globalen Rechten

Von Trump und Putin über Le Pen bis hin zu Bolsonaro: Weltweit erstarkt eine autoritär-nationalistische Rechte. Strategien im Umgang mit der extremen Rechten werden auf der ESU in einem Forum und mehreren Workshops behandelt. Zu Gast wird dabei unter anderem auch der russische Journalist und Antifaschist Alexander Tushkin sein. Er sagt: "Der Kreml führt unter dem Vorwand der Entnazifizierung einen zerstörerischen Krieg gegen das ukrainische Volk und benutzt Elemente der antifaschistischen Ideologie, um die imperialistische Aggression zu rechtfertigen. Die ESU bietet der internationalen Linken eine Möglichkeit, die Kreml-Propaganda zu dekonstruieren und Wege aus der Krise zu formulieren."

Demokratie braucht Beteiligung

Der Rückzug ins Private, Wahlenthaltungen und der Niedergang von Milieus höhlen die Demokratie aus. Auf dem Demokratie-Forum der ESU diskutieren Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen darüber, ob und wie unsere Demokratie gerettet werden kann. "Die Demokratie in Europa hängt auch davon ab, ob die ökologische Transformation sozial gelingt, und die sozial-ökologische Transformation hängt davon ab, ob Demokratie funktioniert. Diese Fragen können nicht nur von der Politik diskutiert und entschieden werden – dazu brauchen wir eine aktive und kritische europäische Zivilgesellschaft", so Professor Andreas Fisahn, Moderator des Forums.


Programm-Highlights bei der ESU

Donnerstag 10 Uhr:
Forum Gesundheit: Diskutiert werden die Folgen der Pandemie und der Gesundheitspolitik unserer Regierungen, der EU und internationaler Institutionen. U.a. mit Maaza Seyoum und Silvia Habekost

Donnerstag 10 Uhr:
Workshop "Wie können soziale Bewegungen auf die neue geopolitische Lage reagieren?" mit Christoph Aguiton von Attac France und Catherine Samary, Mitglied der vierten Internationale

Donnerstag 14 Uhr:
Forum Intersektionalität: Diskriminierungs- und Ausbeutungsformen verstärken sich oft gegenseitig. Auch soziale Kämpfe müssen daher zusammengedacht werden. Welche Chancen und Potenziale eine intersektionale Herangehensweise hat, darüber diskutiert u.a. Payal Parekh

Donnerstag 16.30 Uhr:
Forum Handel: Wie kommt die Handels- und Investitionspolitik der EU transnationalen Konzernen zugute und schränkt unsere Demokratien sowie unsere Fähigkeit, die Klimakrise zu stoppen, ein?

Donnerstag 16.30 Uhr:
Workshop "Wohnraum verteidigen": Es werden lokale Protest- und Widerstandsformen und deren Erfahrungen aus der deutschen und österreichischen Mietenbewegung vorgestellt

Freitag 10 Uhr:
Forum Wohnen: Im Zentrum des Forums stehen die wohnungs- und bodenpolitischen Probleme und deren Ursachen. U.a. mit David Zarra und einer Aktivistin von "Deutsche Wohnen enteignen"

Freitag 10 Uhr:
Workshop Undokumentierte Arbeitnehmer*innen in Europa: Der Workshop beschäftigt sich damit, wie sie sich organisieren können, welche Unterstützung sie erhalten, welche Art von Kämpfen sie führen und welche Bilanzen sie ziehen

Freitag 14 Uhr:
Forum Rechtsextremismus: Hier wird diskutiert, wie die aktuelle Situation in Europa ist, welche antifaschistischen Strategien erfolgversprechend sind und was das konkret für die weitere Praxis der Sozialen Bewegungen heißt

Freitag 14 Uhr:
Forum Klima: Welche alternativen und systemverändernden Lösungen auf die Klimakrise gibt es und wie können wir sicherstellen, dass sie schnell genug umgesetzt werden? U.a. mit Esteban Servat, Ulrich Brand und Yuliya Yurchenko

Freitag 16.30 Uhr:
Forum Demokratie: Wie können die Demokratie gestärkt werden und "Abgehängte" wieder eingebunden werden?

Freitag 16.30 Uhr:
Workshop Rolle und Möglichkeiten sozialer Bewegungen in Afrika u.a. mit Serigne Sarr

Samstag 10 Uhr:
Forum Verkehr: Gewerkschafter*innen, Vertreter*innen der Klimabewegung und der Attac-Gruppe „Einfach umsteigen“ diskutieren über mögliche Strategien für eine sozial gerechte Mobilitätswende.

Samstag 10 Uhr:
Workshop "Feindbild China? – Eine differenzierte Perspektive in Zeiten geopolitischer Polarisierung"

Samstag 16 Uhr:
Aktion "Sei die Rote Linie!" im Rheinischen Braunkohlerevier bei Lützerath

 

Kulturelle Highlights im Rahmen der ESU

Donnerstag 20 Uhr: Michael Krebs (Kabarett)
Donnerstag 20.30 Uhr: Slime (Punk)
Samstag 20.30 Uhr: Zugezogen Maskulin (HipHop)