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Deutsche Bank? Raus aus Kohle, Waffen und Steueroasen!

Attac-Aktive demonstrieren bei Hauptversammlung in Frankfurt

Foto: Stephanie Handtmann / attac.de

Für einen sozial-ökologischen Umbau des größten deutschen Geldinstituts haben Aktive von Attac heute bei der Hauptversammlung der Deutschen Bank in der Frankfurter Festhalle demonstriert. Unter dem Motto "Deutsche Bank? Ich krieg' die Krise. Raus aus Kohle, Waffen und Steueroasen!" forderten sie ein Ende des Gemeinwohl schädigenden Geschäftsmodells der Bank.

Geschäftsfelder der Deutschen Bank: Krieg, Menschenrechtsverletzungen, ökologische Zerstörung, Steuertricks, Geldwäsche

"Zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise haben wir es bei der Deutschen Bank mit einer doppelten Krise zu tun: Geht sie pleite, reißt sie alle mit rein. Macht sie weiter so, schadet sie der Gesellschaft und dem Planeten", sagte Attac-Campaigner Tim Büttner. "Das größte deutsche Finanzinstitut nimmt Krieg und Menschenrechtsverletzungen in Kauf, verantwortet ökologische Zerstörungen und ist massiv in Steueroasen aktiv. Die Deutsche Bank entwickelt sich immer mehr zu einem Risiko für das Gemeinwohl. Höchste Zeit für den Umstieg auf ein sozial-ökologisch verträgliches Geschäftsmodell!"
Auch die gestern bekannt gewordenen Plänen für einen massiven Stellenabbau machen das Scheitern des "Immer größer, immer weiter" der Deutschen Bank deutlich.

Kohle und Korruption

Mit zuletzt 3,3 Milliarden Euro war die Deutsche Bank im 2015 der größte Finanzier der deutschen Braunkohleindustrie, wie die Organisation Urgewald recherchiert hat. In der Dominikanischen Republik führt die Bank ein tief in einen Korruptionsskandal verstricktes Konsortium, das den Megabau zweier neuer Kohlekraftwerke finanziert. Zwar hat die Deutsche Bank mittlerweile angekündigt, sich aus der Kohlefinanzierung zurückzuziehen, konkrete Angaben darüber bleibt sie aber schuldig.

Investiert in Atomwaffen

Seit 2014 hat das Institut zudem mehr als fünf Milliarden Euro in Rüstungs- und Mischkonzerne investiert. Auch bei Finanzierung von Atomwaffen ist die Deutsche Bank bisher Deutschlands Spitzenreiter. Gestern hat sie überraschend den Ausstieg aus dem Geschäft mit Atomwaffen angekündigt. Attac begrüßt die Entscheidung und fordert ihre sofortige Umsetzung.

Schließlich bildet die Deutsche Bank weiterhin einen Knotenpunkt von illegitimen Finanzströmen. Dafür nutzt sie Niederlassungen in Steueroasen wie Luxemburg und die britischen Jungferninseln, um eigene Steuerzahlungen zu drücken oder ihren Kunden bei Steuerhinterziehung und Geldwäsche Hilfe zu leisten.

Deutsche Bank? Ich krieg die Krise!

Bei der Aktion posierten drei Gestalten in so genannten Morphsuits (Ganzkörperanzüge) mit einer Maschinenpistole, einem Sack voll Kohle sowie einer Steueroasen-Palme vor dem Eingang zu der Aktionärsversammlung. Dagegen protestierten Attac-Aktive mit Sprechchören und einem Banner mit der Botschaft "Deutsche Bank? Ich krieg die Krise. Raus aus Kohle, Waffen und Steueroasen!".

Zum zehnten Jahrestag des Zusammenbruchs der US-Investmentbank Lehman Brothers am 15. September plant das Attac-Netzwerk europaweite Aktionen unter dem Motto "Take control over finance!". Der Schwerpunkt der Aktivitäten in Deutschland wird in Frankfurt liegen.