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„Türkei-Wasser“ Skizze für ein Attac-Projekt gegen die Privatisierung von Wasser in der Türkei

Die Idee für dieses Projekt entstand bei der 1. europäischen Attac-Sommeruni (1.-6.8.08 in Saarbrücken). Beim Vernetzungstreffen der Aktiven gegen Wasserprivatisierung („Aquattac“), berichtete der Arzt und Ernährungsexperte Prof. Kenan Demirkol aus Istanbul von den Plänen in der Türkei ...

 

Die Situation:

Die türkische Regierung plant umfangreiche Privatisierungen. Im Zentrum steht die Überlassung von Quellen, Seen und Flüssen an internationale Konzerne für einen Zeitraum von bis zu 49 Jahren. Dies bedeutet eine neue Qualität bei der Wasser-Privatisierung. Ging es bisher um Vermarktung des Wassermanagements, so sollen jetzt die Gewässer selbst verkauft werden!

    1. Im März 2009 wird das „Weltwasserforum“ in Istanbul tagen und den geplanten Verkauf der Wasserressourcen in der gesamten Türkei werbewirksam propagieren.
      Das „Forum“ ist bestimmt vom „World Water Council“, einem privaten Think-tank, in dem multinationale Wasserkonzerne in enger Zusammenarbeit mit Weltbank, OECD oder EU, ihre strategischen Interessen vorantreiben.

    2. In Istanbul hat sich ein Bündnis gebildet, das Widerstand gegen den Ausverkauf des Wassers organisiert. Darin arbeiten Gewerkschaften (DISK, KESK, oder kleinere aus dem Bereich Kommune, Bau, Landwirtschaft, Bildung) mit Berufsverbänden (Ärztekammer, Ingenieure + Architekten, Juristen,...), linken Parteien und Zeitschriften, dem Sozialforum Türkei und NGOs wie „su politic“ zusammen.

    3. Diese und andere Initiativen bereiten Proteste und ein Alternatives Wasserforum vor und haben dafür beim ESF europaweite Beteiligung gefunden: www.alternatifsuforumu.org

Die Idee/ das Ziel

Wir meinen: Wasser ist ein Menschenrecht und keine Ware! Deshalb wollen wir den Widerstand gegen diesen Wahnsinn unterstützen!

Wir wollen die Informationen über den Ausverkauf breit streuen und Attac als Plattform zur Entwicklung von Widerstand für migrantische Gruppen anbieten. (Wir gehen davon aus, dass die meisten MigrantInnen dem Ausverkauf des Lebenselixiers Wasser in ihrer Heimat nicht tatenlos zusehen möchten.)

Aus Deutschland (und weiteren europäischen Ländern) soll möglichst viel Protest organisiert werden – unter anderem von MigrantInnen, die aus der Türkei stammen und die nicht nur Einfluss auf das Ansehen der Türkei im Ausland haben, sondern mit ihren Geldüberweisungen in die Heimat auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sind.

In der bundesdeutschen Öffentlichkeit geht es uns außerdem um die Delegitimierung des „Welt Wasser Forums“ und die unrühmliche Rolle, die dabei die EU, die Weltbank und OECD spielen.

Weitere Ziele

  • Wir wollen eine neue praktische Form der Solidarität üben und eine transnationale Attac-Aktivität anstoßen.

  • Die Arbeit an einem ganz konkreten Thema kann Wege öffnen für eine neue Zusammenarbeit mit vielen MigrantInnen, wie sie uns bisher nicht gelungen ist.

  • Alternativen über eine nicht kommerzialisierte Wasserversorgung in der Hand der BürgerInnen selbst können über Grenzen hinweg debattiert werden.

Kooperationen

Das Projekt kann nur in Zusammenarbeit mit anderen gelingen. Insbesondere sind das:

    • Türkische und kurdische Gruppen, Vereine, und engagierte Personen.

    • GewerkschafterInnen, vor allem in den entsprechenden Fachbereichen (ver.di Wasserwirtschaft) und dort, wo viele MigrantInnen organisiert sind (Arbeiter-Bereich / NGG/ IG BAU/ MigrantInnen-Ausschüsse etc.)

    • Das Widerstandbündnis in der Türkei

    • Leute mit Expertise und Erfahrung aus NGOs (z.B. Weed-Projekt gegen Illisu-Staudamm).

    • Menschenrechtsorganisationen wie z.B. medico oder BROT für die Welt

    • KünstlerInnen zur Unterstützung unserer Öffentlichkeitsarbeit (z.B. den Filmemacher Fatih Akin)

Kampagnen-Elemente / Materialien

  • Im Mittelpunkt stehen Plakate, Info-Flyer und Protest-Postkarten, die – zumindest teilweise mehrsprachig gestaltet sind (deutsch, türkisch und englisch) Wir wollen sie zusammen mit MigrantInnen erarbeiten und auf die Zielgruppe „türkischstämmige MigrantInnen“ ausrichten.

  • Eine Unterschriftensammlung, die Attac zusammen mit ver.di betreibt.
    (Auf den Listen kann jeweils ein weiteres Logo, z.B. von örtlichen Wasserinitiativen eingefügt werden).

  • Eine – zumindest teilweise zweisprachige – Homepage mit Hintergrundinformationen, Kontakt, Protestbrief-Vorlagen und Mailomat. Der Beginn ist gemacht: www.attac-netzwerk.de/wasser

  • Newsletter für Interessierte und Mailingliste für Aktive.

  • Pressearbeit – auch in türkischen Medien.

  • Speakerstour mit Leuten aus dem Istanbul-Bündnis (auch in Kooperation mit der Kampagne gegen den Ilisu-Staudamm)

  • Eventuell eigene Info-Veranstaltungen vor Ort / eventuell mit KünstlerInnen

  • Auftaktaktion vor türkischer Botschaft (?)

  • Mobilisierung zum Protest um den 20. März 09 in Istanbul und ev. Begleitaktion in D (u.a.)

Die Projektgruppe

... besteht derzeit aus:

Dirk Kramm (für Webseite), Karin Seiffert-Abouzied, Johanna Erdmann und Claus Kittsteiner (Attac Berlin), Matthias Ladstätter (ver.di Bundesverwaltung, zuständig für Wasserwirtschaft) Selahattin Yildirin (engagierter NGG-Gewerkschafter aus Dortmund mit guten Kontakten in die Türkei), Bihter Cahoglu und Özgür Ünveren (Vorstand vom berliner Verein f. alternative Migrationspolitik „allmende“), Daniela Adam (derzeit Praktikantin im Bundesbüro).

Vorläufige Ansprechpersonen sind Dorothea Härlin (Attac-Rat) und Sabine Leidig (Attac-Bundesbüro).

Mitarbeit wurde außerdem zugesagt von David Hachfeld (Attac Berlin > Expertise-Transfer), Christiane Hansen (Attac München, Aquattac), Murat Cacir (Rosa-Luxemburg-Stiftung), Lydia Krüger (ehem. weed), Markus Henn (Attac München), Jule (Janun, Weimar)

Stoppt den Ausverkauf der Erde!

Wasser ist ein Menschenrecht und keine Ware.

Protest gegen die Privatisierung von türkischen
Quellen, Flüssen und Seen:
Hier und jetzt!

 

 

Finanz- und Zeitplan

 

Monat

Aktivitäten

Finanzbedarf



8.000 Euro gesamt

Aug 08

  • Projektgruppe bilden

  • Vorab-Info an Attac-Gruppen etc.

  • Kooperationen suchen

  • Konzept konkretisieren

  • Vorstellung beim Kokreis

  • Antrag an Finanz-AG



Sep 08

  • Workshop 1 der Projektgruppe

  • Antrag an den Ratschlag (HH 08 + Vorgriff 09)

  • Konkrete Informationen sammeln

  • Flyer-Text / Homepage-Start > 2-sprachig

  • Grafik / Motiv erstellen

  • KünstlerInnen/Promis suchen


2.500 E Material

500 E Projektgruppe

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= 3.000 Euro

Okt 08

  • Vorstellung beim Attac-Ratschlag

  • Plakate + Flyer + Postkarten drucken

  • Auftakt-Aktion



- Protest organisieren,
sammeln, bündeln


- Ausweitung in andere
Länder-Attacs


- Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit



900 E Koordination
(2x450)
1.600 E Speakerstour
500 E Projektgruppe
------------
= 3.000 Euro

Nov 08


  • Workshop 2 der Projektgruppe


- Speakerstour (?)

Dez 08



- Material nachdrucken

Jan 09




- Veranstaltungen


- Mobilisierung

1.350 E Koordination
(3x450)

650 E Sonstiges

------------

= 2.000 E

Feb 09



März 09




- Protestaktion in Istanbul und anderswo


 

Finanzanträge beim Herbst-Ratschlag 08:

1) 3.000 Euro aus dem Haushalt 2008
2)
2.000 Euro aus dem Haushalt 2009