Zivilgesellschaft zeigt Alternativen zur Afrikapolitik der EU auf
Parallel zum offiziellen EU-Afrika-Gipfel am Wochenende in Lissabon kommen Vertreter sozialer Bewegungen, von Gewerkschaften, Bauernorganisationen und Nichtregierungsorganisationen beider Kontinente in der portugiesischen Hauptstadt zu einem Gegengipfel zusammen. Gemeinsam wollen sie Alternativen zur europäischen Afrikapolitik aufzeigen.
Glaubt man den Verlautbarungen von Bundesregierung und Europäischer Kommission, soll der offizielle Gipfel die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Kontinenten weiter ausbauen. "Tatsächlich ist etwa die Handels- und Migrationspolitik der Europäischen Union jedoch alles andere als partnerschaftlich", betonte Johannes Lauterbach von der Attac-Projektgruppe "Stop EPAs". So drohe die Europäische Kommission zurzeit den afrikanischen Staaten, Zölle auf ihre Importe in die EU zu erhöhen und Entwicklungshilfe zu streichen, falls sie die Unterschrift unter umfassende Freihandelsabkommen (Economic Partnership Agreements / EPAs) mit der EU verweigern. "Die EPAs werden die soziale Ungleichheit und die Armut in Afrika weiter vergrößern und zu mehr Migration führen", sagte Johannes Lauterbach. Gleichzeitig verschärft die EU ihre Migrationskontrollen, die tausende Menschen im Mittelmeer ertrinken lässt.
Beim Alternativgipfel vom 8. bis 9. Dezember in Lissabon stehen neben der Handels- und Migrationspolitik auch Ernährungssouveränität, Landwirtschaft, natürliche Ressourcen und Menschenrechte auf dem Programm. Am Sonntag beenden die Teilnehmenden ihr Treffen mit einer gemeinsamen Demonstration durch die portugiesische Hauptstadt. Afrikanische Bauernorganisationen planen zudem eine Straßenaktion, mit der sie auf die Folgen der EPAs auf die bäuerliche Landwirtschaft in ihren Ländern aufmerksam machen.
Attac-Pressekontakte in Lissabon:
- Johannes Lauterbach, Projektgruppe "Stop EPAs", Tel. 0049-1577-1832 424
- Alexandra Strickner, Koordinatorin des Alternativgipfels (Attac Österreich),
Tel. 0043-1317 4014
Bei Verbindungsproblemen nach Portugal:
- Frauke Banse, Projektgruppe "Stop EPAs", Tel. 0049-178-5467 453