Menü

WTO-Konferenz in Katar

Das Spiel mit dem Feuer beenden
Attac ruft auf zu dezentralen Aktionen am 10. November

In mindestens 27 Städten werden am kommenden Samstag GlobalisierungskritikerInnen mit verschiedensten Aktionen ein Großereignis am anderen Ende der Welt kritisieren: Die WTO-Minister-konferenz tagt im Wüstenstaat Katar im persischen Golf.

Insbesondere die EU drängt jetzt auf neue Liberalisierungsabkommen innerhalb der WTO - z.B. zu den Themen Investitionen, Wettbewerb und öffentliches Beschaffungswesen. Unter anderem um diese Themen zu verankern, strebt die WTO eine umfassende neue Verhandlungsrunde an - genau das Vorhaben, was 1999 in Seattle gescheitert ist und das sowohl Attac als auch viele Entwicklungsländer ablehnen. Wesentliche Forderungen der Entwicklungsländer, werden nicht berücksichtigt. Hierzu gehören unter anderem Nachbesserungen in den Bereichen Agrar und Textil und im TRIPS-Abkommens für geistige Eigentumsrechte.

"Die Verhandlungen sind von großer Reichweite - aber sie finden unerreichbar für DemonstrantInnen statt", kritisiert Oliver Moldenhauer, Mitglied im Attac-Koordinierungskreis. Die Protest-Aktionen finden mit Absicht dezentral an vielen Orten statt: "Wir wenden uns mit unserer Kritik an die Verantwortlichen hier im Lande: Bundesregierung, Bundestag und Europäische Kommission, führen schließlich die Verhandlungen und ratifizieren späte die Abkommen", ergänzt Moldenhauer. Zum weltweiten Aktionstag rufen auch die Gewerkschaften auf, ebenso wie zahlreiche kirchliche Gruppen und unabhängige Initiativen.

Beispielhaft greifen Attac-AktivistInnen bei ihren Aktionen Themen aus dem weiten Spektrum der WTO heraus, so wird in Hamburg ein Feuerspucker auf "das Spiel mit dem Feuer" aufmerksam machen, das die WTO-Politik aus der Sicht von Attac Hamburg darstellt.

In Köln wird in der Fußgängerzone ein riesiger Hau-den-Lukas aufgebaut. Die Aktivisten lassen PassantInnen mit zwei unterschiedlich großen Hämmern ihr Glück versuchen. Sie protestieren gegen die zunehmend ungleichen Chancen für arme und reiche Menschen, Zugang zu Gesundheitsversorgung zu erlangen. Im Rahmen der WTO-Ministerkonferenz wird über das TRIPS-Abkommen debattiert, das Pharmafirmen Argumente liefert, lebensnotwendige Medikamente überteuert anzubieten und damit Bedürftigen vorzuenthalten. Gleichzeitig setzen vor allem amerikanische Gesundheits-Dienstleister auf das Dienstleistungsabkommen der Welthandelsorganisation. "Gesundheit darf nicht zur Ware werden", so Jutta Sundermann von der Hilfsorganisation medico international, die die Aktion unterstützt. "Schon jetzt haben wir in vielen Ländern eine 2-Klassen-Medizin, die WTO-Politik treibt diesen Trend voran und verletzt das Menschenrecht auf eine Basisgesundheits-versorgung."

Etliche weitere Aktionsplanungen und die Ansprechpartner finden Sie direkt im Internet unter: www.wto-kritik.de.

Für inhaltliche Rückfragen wenden Sie sich bitte an Thomas Fritz, 030/69505871. Rückfragen bezüglich der Aktionen bitte an Oliver Moldenhauer 04231/957-592, 0178/3071523

Hinweise für die Presse:

  • Vom 9.-13. November wird es ein täglichen Newsletter zu den Verhandlungen der WTO geben. - Wir verschicken den über den Attac eMail-Presseverteiler, zusätzlich gibt es die Möglichkeit sich unter www.wto-kritik.de in einen gesonderten wto-info-Verteiler einzutragen.
  • Am 8. November findet eine gemeinsame Pressekonferenz von Attac und ver.di statt, zu der gesondert eingeladen wird.
  • www.wto-kritik.de berichtet ständig aktuell über unsere Sicht auf die Verhandlungen und über die Aktionen.