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Viertagewoche jetzt durchsetzen 

Attac-AG Arbeitfairteilen fordert kurze Vollzeit für alle

Die bundesweite Attac-Arbeitsgruppe Arbeitfairteilen begrüßt die aktuelle Debatte um Einführung einer Viertagewoche, die der IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann angestoßen hat, kritisiert seinen Vorschlag aber als nicht weitgehend genug. Notwendig ist aus der Sicht der Globalisierungskritiker*innen eine tariflich abgesicherte allgemeine Verkürzung der Arbeitszeit, statt eines Flickenteppichs aus Betriebsvereinbarungen für den Fall, dass Kurzarbeit nicht mehr ausreicht.

Hofmann hatte Ende August vorgeschlagen, die Viertagewoche als Option einzuführen. Etwa zur gleichen Zeit veröffentlichten Politiker*innen der Partei Die Linke ein Positionspapier, in dem sie die 30-Stunden-Woche als neue Vollzeitnorm fordern. Am gestrigen Dienstag schließlich kam aus der Partei der Grünen der Vorschlag einer Viertagewoche für die kriselnde Autobranche.

„Jörg Hoffman hat mit seinem Vorschlag eine notwendige Diskussion wiederbelebt. Wir brauchen jetzt eine breite gesellschaftliche Kampagne für die Viertagewoche, die in ein umfassendes Transformationskonzept eingebunden ist. Nur so kann den Menschen die Angst vor sozialem Absturz genommen werden“ sagt Stephan Krull, ehemaliger VW-Betriebsrat und aktiv in der Attac-AG Arbeitfairteilen aktiv. 

„Die Verkürzung der Arbeitszeit ist ein wichtiger Schritt, um den notwendigen sozial-ökologischen Wandel zu bewältigen“, ergänzt Margareta Steinrücke, ebenfalls aktiv in der Attac-AG Arbeitfairteilen. „Ständige Produktivitätssteigerungen trotz gleichbleibendem Arbeitsumfang führen zur Erschöpfung der Ressourcen und einer Überlastung der Natur einschließlich des Klimas. Nicht alles kann und muss weiter wachsen. Ein gutes Leben für alle erfordert nicht mehr Produkte, sondern mehr frei verfügbare Zeit“ 

Zudem werde die Situation vieler Betriebe und Beschäftigter angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie weiter schwierig bleiben. Stephan Krull: „Kurzarbeit, Entlassungen, Betriebsschließungen, Insolvenzen und hohe Arbeitslosigkeit werden die Gesellschaft vor der Bundestagswahl 2021 beschäftigen. Die Viertagewoche reduziert Arbeitslosigkeit, dienst dem Abbau von Belastungen, der fairen Teilung aller Arbeit und dem Schutz von Umwelt und Klima. Der Widerstand der Arbeitgeberverbände gegen Arbeitszeitverkürzung sollte für den emanzipatorischen Teil der Gesellschaft umso mehr Ansporn sein, ihre Durchsetzung zu unterstützen.“.

Die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung wird unterstützt von kirchlichen Arbeitnehmer*innengruppen, von Arbeitsmediziner*innen, kritischen Wirtschaftswissenschaftler*innen, Jugendverbänden, Fraueninitiativen sowie der Umwelt- und Klimabewegung. Auch Parteien wie die SPD, Die Linke, die Grünen sowie der Arbeitnehmer*innenflügel der CDU treten für Arbeitszeitverkürzung ein. 


Für Rückfragen:

  • Margarete Steinrücke, Attac-AG Arbeitfairteilen, Tel. 0151 2287 7390
  • Stephan Krull, Attac-AG Arbeitfairteilen, Tel. 0172 6407 330