Über 200.000 demonstrieren vor Beginn des G8-Gipfels in Edinburgh für Schuldenstreichung und eine gerechtes Welthandelssystem:
Über 200.000 Demonstranten, darunter viele Attac-Aktivisten aus Deutschland, haben im schottischen Edinburgh unter dem Motto "Make Poverty History" ("Macht Armut zur Geschichte") klare Forderungen an die Staats- und Regierungschefs der G8 gerichtet.
"Diese größte Demonstration in der Geschichte Schottlands und die zahlreichen noch bevorstehenden Protestveranstaltungen sind eine massive Kritik an der menschenfeindlichen Politik der G8", sagte Hugo Braun vom Attac-Koordinierungskreis in der schottischen Metropole. Er verwies auf die ebenfalls vielfältigen Losungen wie "Armut bekämpfen, statt Krieg führen" oder "Für globale Gerechtigkeit" bis hin zu "Lasst den Kapitalismus Geschichte werden".
"Die Demonstration macht nochmals klar: die globalisierungskritische Bewegung gibt sich mit dem viel zu kurz gegriffenen Entschuldungsvorschlag der G7-Finanzminister nicht zufrieden", sagte Philipp Hersel, ebenfalls vom Attac-Koordinierungskreis. Statt dessen haben alle Länder des Südens ein Recht auf einen schuldenfreien Neuanfang. "Die G8 maßen sich an, für den Rest der Welt mitzuentscheiden. Diesen Anspruch haben heute in Edinburgh und bei den Live8-Konzerten Millionen Menschen klar zurückgewiesen."
Nachdrücklich verurteilt Attac das Verhalten der Polizei. Obwohl sich alle DemonstrationsteilnehmerInnen völlig friedlich verhielten, ging die Polizei systematisch gegen solche Demonstranten vor, die sich in ihrer Ausrichtung sehr klar gegen Premierminister Tony Blair und Schatzkanzler Gordon Brown richteten. Attac kritisiert auch den Einsatz von 10.000 Polizisten und - wie britische Medien berichten - 2.000 US-Marines - mit einem Kostenaufwand von rund 100 Millionen Pfund für den Schutz des G8-Gipfel. "Den Staats- und Regierungschefs der G8 ist es offensichtlich wichtiger, ungestört von den Protesten auf der Straße in teuren Luxushotels zu dinieren, statt dieses Geld tatsächlich für den Kampf gegen die Armut einzusetzen", sagte Philipp Hersel.
Als Ansprechpartner für die Medien stehen weiterhin folgende Mitglieder des Attac-Koordinierungskreises zur Verfügung:
- Philipp Hersel, in Schottland bis 9. Juli, Tel. +49-179-6727351, Experte für das Thema Schulden, wird überwiegend bei den Gegenaktivitäten anwesend sein (Demonstrationen, Gegengipfel).
- Peter Wahl, in Schottland vom 5. bis 8. Juli, Tel. +49-160-8234377, Experte für das Thema Internationale Steuern, ist offiziell beim Gipfel akkreditiert und steht auch im Pressezentrum für Gespräche zur Verfügung.
- Hugo Braun, in Schottland bis zum 7. Juli, er ist ebenso beim Gipfel akkreditiert und steht für Gespräche zur Verfügung. Tel. +49-171-5422515.
Im Vorfeld haben Europäische Attac eine Erklärung zum G8 verabschiedet. Diese findet sich unter http://www.attac.de/aktuell/erklaerung-g8.php
Attac-Weblog zum G8-Gipfel: http://www.attac.de/blogs/g8/