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Steueroasen müssen in die Bekämpfung des internationalen Terrorismus einbezogen werden

Steueroasen müssen in die Bekämpfung des internationalen Terrorismus einbezogen werden

Nach Ansicht von Attac Deutschland bedient sich der internationale Terrorismus der weltweit über 60 Steueroasen und Offshore-Zentren zur Abwicklung seiner geheimen Finanztransaktionen. "Steueroasen weltweit trockenzulegen, ist deshalb ein wichtiges Instrument bei der Bekämpfung des internationalen Terrorismus", erklärte Attac-Pressesprecher Felix Kolb. Da Offshore-Zentren durch eine minimale Bankenaufsicht und ein striktes Bankgeheimnis gekennzeichnet sind, bieten sie die idealen Bedingungen für eine ganze Reihe krimineller Aktivitäten. Über sie werden in großem Umfang Geldwäsche, illegaler Waffenhandel und Steuerflucht abgewickelt. Steueroasen ermöglichen also nicht nur Steuerbetrug im großen Stil, sondern machen auch die Aufklärung des finanziellen Netzwerkes des saudischen Milliardärs Bin Laden extrem schwierig. Attac fordert die Schließung der Steueroasen und die Einführung eines internationalen Systems von Kontrollmitteilungen über Kapitaleinkünfte.

Zugleich betont Attac Deutschland, dass eine wirksame Bekämpfung von Terrorismus letztlich nur möglich ist, wenn auch die gesellschaftlichen und politischen Probleme gelöst werden, die ihm zu Grunde liegen. Dazu gehört in erster Linie eine rasche politische Lösung des Nahostkonflikts, die den legitimen Interessen aller Beteiligten Rechnung trägt. "Sicherheit ist letztlich eine Frage der Gerechtigkeit. Auch die sozio-ökonomischen Ungleichheiten in der Welt, die sich in den letzten Jahren wieder verschärft haben, bilden einen Nährboden für Gewalt. Sie zu bekämpfen ist integraler Bestandteil einer wirksamen Strategie gegen den Terrorismus", so Kolb. Auch die Schließung von Steueroasen gehöre dazu, da diese in Entwicklungs- und Industrieländern massiv zur sozialen Polarisierung beitragen. So entgehen allein den Entwicklungsländern nach Schätzungen der englischen Entwicklungsorganisation Oxfam jährlich bis zu 50 Mrd. US$ durch Steuerhinterziehung von reichen Einzelpersonen und transnationalen Konzernen.

Bei Rückfragen:

Felix Kolb (Pressesprecher): 04231/957-593 o. 0178 / 35 94 212, eMail: f.kolb@attac-netzwerk.de