Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus
Bilden selbstverwaltete Betriebe, Tauschringe, Genossenschaften und fairer Handel wirtschaftliche Alternativen in einem kapitalistischen System oder bleiben sie notwendigerweise auf ein Inseldasein beschränkt? Sind Neoliberalisierung, Prekarisierung und Massenarbeitslosigkeit so zu überwinden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Kongresses "Solidarische Ökonomie im globalisierten Kapitalismus", der von Freitag bis Sonntag, 24. bis 26. November, an der Technischen Universität Berlin stattfindet. Ein breites Bündnis aus Initiativen, Verbänden, Organisationen und Betrieben lädt ein, gemeinsam Chancen und Grenzen einer solidarischen Ökonomie zu diskutieren. Zu den Trägern des Kongresses zählt das globalisierungskritische Netzwerk Attac.
"Zu einer glaubwürdigen Kritik an der gegenwärtigen, neoliberal entfesselten Globalisierung gehört auch die Suche nach Alternativen", sagte Sven Giegold vom Attac-Koordinierungskreis. "Wir wollen mit dem Kongress die Idee und den Sektor der Solidarischen Ökonomie in Deutschland bekannt machen, Vernetzung und Austausch fördern und bessere politische Rahmenbedingungen einfordern."
Den mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stehen rund 150 Podien, Foren und Workshops offen. Als Referentinnen und Referenten haben sich unter anderem Paul Singer, Staatssekretär für Solidarische Ökonomie in Brasilien, Vertreterinnen einer venezolanischen Vermarktungsgesellschaft und der argentinische Arbeiterführer José Abelli angekündigt. Attac ist unter anderem mit Sven Giegold, dem bekannten Politologen Elmar Altvater sowie Michèle Dessenne aus Frankreich vertreten.
Zum großen Wirtschaftssektor der Solidarischen Ökonomie in Deutschland gehören alte und neue Genossenschaften, selbstverwaltete Betriebe, Unternehmen mit sozialer Zielsetzung, Wohn- und Gemeinschaftsprojekte sowie Tauschringe, alternative Finanzierungseinrichtungen, landwirtschaftliche Direktvermarktung, Frauenprojekte, aber auch Initiativen für den offenen Zugang zu Wissen und der faire Handel.
Im Vorfeld des Kongresses, vom 15. bis 23. November, gehen Referentinnen und Referenten aus Argentinien, Venezuela, Sambia, Kanada, Frankreich und Polen mit einer "Info-Tour" auf Deutschlandreise, um ihre Projekte der Solidarischen Ökonomie in mehr als 20 Städten vorzustellen und zu diskutieren.
Informationen im Internet: http://www.solidarische-oekonomie.de
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Für Rückfragen:
- Sven Giegold, Tel. 0163-59 57 590