Proteste zur Eröffnung der WTO-Ministerkonferenz
Zum Auftakt der WTO-Ministerkonferenz im mexikanischen Cancún hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac die Verhandlungen als verlogen kritisiert. "Die Industriestaaten sprechen zwar von einer Entwicklungsrunde, doch wo Entwicklung draufsteht, ist keine drin", sagte Thomas Fritz von der Attac-WTO-AG, der die Verhandlungen in Cancún beobachtet. "Die Industrieländer verweigern den Entwicklungsländern Zugeständnisse und setzen sie unter massiven Druck."
Um auf die ungerechte Politik der WTO aufmerksam zu machen, beteiligten sich Attac-AktivistInnen bei der Eröffnungsveranstaltung in Cancún an einer Protestaktion des internationalen Netzwerks "Our world is not for sale". Auf großen Schildern zeigten sie die Worte "WTO - undemocratic", "WTO - anti-development" und "WTO - obsolete". Bereits gestern hatte es in Berlin, Hamburg und Leipzig Proteste gegeben, und am Wochenende sind Aktionen in mehr als 30 deutschen Städten geplant.
Besonders kritisch sieht Attac die Pläne der Industriestaaten, die Macht der WTO massiv zu erweitern, etwa durch ein Investitionsabkommen. "Ein solches Investitionsabkommen würde einseitig die Rechte transnationaler Konzerne stärken, ohne ihnen Pflichten aufzuerlegen", kritisierte Attac-Aktivistin Pia Eberhardt in Cancún. "Es würde politische Gestaltungsräume massiv einschränken und verhindern, dass Investitionen in ökologische, soziale und entwicklungsförderliche Bahnen gelenkt werden."
Weitere Informationen zur WTO-Konferenz in Cancún mit täglichem Newsletter:
Ansprechpartner in Cancún:
- Thomas Fritz (zu WTO generell, TRIPS, GATS): Tel. 0052-9981-209369
- Pia Eberhardt (zu Agrar, Investitionen etc.): Tel. 0052-9981-076041
- Hans Steinmüller (zu Agrar): Tel. 0052-9981-204277
Informationen über Aktionen in Deutschland:
- Oliver Moldenhauer, Tel. (0163) 307 1523