Noch lange nicht ausreichend: Lidl führt acht faire Produkte ein
Ab Montag, dem 12. Juni, erweitert Lidl sein Sortiment um Produkte mit dem Transfair-Siegel. Attac warnt jedoch vor zu viel Begeisterung über diesen Schritt. "Es wäre völlig falsch, dem Discounter deshalb eine Unbedenklichkeitsbescheinigung auszustellen", erklärte Chris Methmann von der Attac Lidl-Kampagne. "Lidl betreibt weiterhin skrupelloses Preis-, Umwelt- und Sozialdumping und bleibt daher die Firma, an der der Faire Handel platzt".
Attac hatte in den letzten Monaten mit einer Kampagne gegen den Hartdiscounter über die Geschäftspraxis des Unternehmens informiert. In über 50 Städten fanden während zweier bundesweiter Aktionswochen Protestaktionen auf Lidl-Parkplätzen und in Innenstädten statt. Die Globalisierungskritiker und -kritikerinnen zeigten auf, welche Auswirkungen die Billigangebote des Discounters auf Produzenten, Beschäftigte und Kundschaft haben. Sie kooperierten mit Betroffenen und Expertenorganisationen und unterstützten die Gewerkschaft Verdi, die bislang vergeblich freie Betriebsratswahlen in den Lidl-Filialen einforderte.
"Lidl musste auf die Proteste, die von vielen Seiten kamen, reagieren", ergänzt Christ Methmann. Von daher seien die neuen Produkte auch ein Erfolg der Kritiker und Kritikerinnen. "Der Discounter muss jedoch wissen, dass er sich nicht so einfach aus der Affäre ziehen kann: weiterhin sind die Arbeitnehmerrechte in den Filialen nicht gewährleistet, weiterhin kauft Lidl bei Billigherstellern, die Menschenrechte und Umweltschutz missachten und weiterhin heizt Lidl den Preiskampf an, der uns alle teuer zu stehen kommt." Er kündigte weitere Aktionen an.
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Für Rückfragen:
- Chris Methmann: 0179 / 45 48 79 8
- Jutta Sundermann, 0175 / 86 66 76 9