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"Lieber kein Deal als ein schlechter Deal"

Breite Koalition ruft zu Protesten gegen WTO-Ministerkonferenz in Hongkong auf

Pressemitteilung der Konferenz "Handel global - Menschen egal?"

Mit dem Aufruf zu Protesten gegen die nächste WTO-Ministerkonferenz, die vom 13. bis 18. Dezember in Hongkong stattfindet, ist in Stuttgart die internationale Konferenz "Handel global - Menschen egal?" zu Ende gegangen. Höhepunkt soll ein weltweiter Aktionstag am 10. Dezember sein. "Die Länder des Südens haben von der WTO-Politik nichts zu erwarten", sagte Walden Bello, Direktor der Organisation "Focus on the Global South" in Stuttgart. "Darum muss auch der nächste WTO-Gipfel scheitern. Unser Motto heißt: Lieber kein Deal als ein schlechter Deal." Über diese Aussage bestand Einigkeit bei den rund 250 Teilnehmern sowie bei den Veranstaltern der Konferenz, zu denen unter anderem Attac, Brot für die Welt und Greenpeace gehörten.

Besonders kritisch sehen die beteiligen Gruppen die Haltung der Industrieländer beim Agrarhandel. So werfe die Europäische Union Agrarprodukte zu subventionierten Dumpingpreisen auf den Weltmarkt, verwehre aber gleichzeitig den Entwicklungländern die Möglichkeit, ihre lokalen Märkte zu schützen. Durch geplante Zollsenkungen bei Industriegütern drohe zudem eine massive De-Industrialisierung vieler südlicher Länder, weil ihre Industrie auf dem Weltmarkt noch nicht konkurrieren könne. "Egal wer die neue Bundesregierung stellt: Sie muss wissen, dass diese Politik nicht akzeptabel ist", sagte Michael Frein vom Evangelischen Entwicklungsdienst.

Vom 11. bis 18. Dezember ist in Hongkong eine Aktionswoche geplant, bei der mit Großdemonstrationen und einem Gegengipfel gegen die WTO protestiert wird, berichtete Ramon Bultron von der Hong Kong Peoples Alliance: "Wir laden die globale Zivilgesellschaft zu uns ein. Nur wenn Nord und Süd gemeinsam protestieren, können wir die WTO stoppen."

Um vielen Menschen die Möglichkeit zum Protest zu geben, ohne dafür nach Hongkong reisen zu müssen, wurde beim Kongress zudem eine Online-Demonstration initiiert: Menschen aus der ganzen Welt können sich dabei mit ihrer eigenen Botschaft fotografieren und die Bilder einschicken. "Aus den einzelnen Bildern entsteht dann ein Mosaik mit einem Protestslogan, den wir auf einem Transparent mit nach Hongkong nehmen werden", sagte Oliver Moldenhauer von der Attac-Welthandels-AG. "So dokumentieren wir das breite Bündnis und die Vielfalt des Protests gegen die WTO."

Mehr Informationen zur Konferenz:

VeranstalterInnen:

  • Attac Deutschland/Österreiche/Schweiz, Brot für die Welt, BUKO, BUND, CPE, DEAB, EED, FIAN Deutschland/Österreich, Gerechtigkeit Jetzt!, Greenpeace, Initiative Colibri, Forum 3, KAIROS Europa, ver.di Stutgart, WEED

Für Rückfragen:

  • Malte Kreutzfeldt, Tel. 0170-2334746