"Konzerne bestimmen die Regeln"
Gemeinsame Presseerklärung von Attac, BUNDjugend, DGB-Jugend, Grüne Jugend, JungdemokratInnen/Junge Linke und Jusos
Mit einem überdimensionalen "WTOpoly"-Spiel auf dem Berliner Alexanderplatz haben Mitglieder verschiedener Jugendorganisationen am Samstag, 13. September 2003, gegen die WTO-Ministerkonferenz im mexikanischen Cancún protestiert. Auf einem 7 mal 7 Meter großen Spielfeld, das an das Brettspiel Monopoly angelehnt war, demonstrierten sie die Macht der WTO und die Auswirkungen ihrer Politik: Als Konzerne verkleidete Spielfiguren zogen durch verschiedene Länder, exportierten ihre subventionierten Agrarüberschüsse, kauften Wasserwerke und Hochschulen auf, setzten die Preise fest und strichen in jeder (Handels-)Runde ihre Gewinne ein, ohne auf Umweltschutz, Menschenrechte oder einheimische Produzenten Rücksicht nehmen zu müssen. "Alles läuft wie im richtigen Leben: Konzerne und Industrieländer bestimmen die Regeln", sagte Oliver Treffkorn als Sprecher des Bündnisses. "Diese Politik wollen wir nicht länger hinnehmen."
Parallel zur ganztägigen Aktion informierten die beteiligten Gruppen (Attac, BUNDjugend, DGB-Jugend, Grüne Jugend, JungdemokratInnen/ Junge Linke und Jusos) mit Infoständen und Stellwänden über die Welthandelsorganisation, die trotz ihrer weitreichenden Befugnisse noch sehr wenig bekannt ist.
Die Aktion in Berlin war Bestandteil einer weltweiten Protestwoche mit Aktionen in rund 30 Ländern und mehr als 30 deutschen Städten. Die Demonstranten kritisieren einerseits die unterlegene Verhandlungsposition der Entwicklungsländer, die auch in Cancún keine substanziellen Verbesserungen erreichten. Doch auch die Länder Europas sind immer stärker von der einseitig profitorientierten Politik der WTO betroffen. "Ob Gentomaten im Supermarkt, Privatisierungen bei Bildung und Gesundheit oder Patente auf Leben: Die WTO stellt die Interessen von Konzernen vor die von Menschen", sagte Oliver Treffkorn. "Unser Bündnis wehrt sich gegen die unsozialen, undemokratischen und umweltschädlichen Folgen der ungehemmten Freihandelspolitik der WTO."
Für Nachfragen:
- Oliver Treffkorn, Tel. 0172/3244456
Weitere Informationen im Internet:
- www.wtopoly.de (mit Fotos von der Aktion)
- www.attac.de/cancun (mit bundesweitem Überblick über Aktionen)
- www.bund.net/cancun