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"Kirchhof rechnet sich sein Steuer-Modell schön"

Attac kritisiert Berechnungen als fehlerhaft

Das globalisierungskritische Netzwerk hat seine Kritik am Steuermodell von Paul Kirchhof erneuert und dem Finanzexperten von Angela Merkel manipulative Berechnungen vorgeworfen. "Es ist abenteuerlich, mit was für Tricks Kirchhof versucht, sein unsoziales Modell schönzurechnen", sagte Sven Giegold von der Attac-AG Steuern. Das habe sich bei seinen Berechnungen für den Spiegel gezeigt. "Nur durch fragwürdige Berechnungen und die Auswahl eines unrepräsentativen Beispiels gelingt es zu verschleiern, was Kirchhof ist und bleibt: Ein Steuergeschenk für die Reichen", so Giegold.

Die fehlerhaften Spiegel-Zahlen, auf die Attac am Dienstag dieser Woche aufmerksam gemacht hatte ( www.attac.de/presse/presse_ausgabe.php ), sind mittlerweile korrigiert worden, indem im geltenden Recht zusätzliche Beträge abgesetzt wurden. In seiner Richtigstellung erklärt der Spiegel, dass die Berechnungen von Kirchhofs Institut selbst erstellt worden sind ( www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,372262,00.html ). Neben der Tatsache, dass die Werte etwa für den "Erhaltungsaufwand", nicht weiter belegt werden und die Angaben für Abschreibungen und Zinsen völlig unrealistisch erscheinen, ist Kirchhof bei der Korrektur ein weiterer Fehler unterlaufen: So werden im geltenden Recht "Vorsorgeaufwendungen" in Höhe von 27.900 Euro abgesetzt, im Kirchhof-Modell hingegen nur 6.026 Euro. Dies ist nicht nachvollziehbar, denn ebenso wie im geltenden Recht will Kirchhof zur nachgelagerten Besteuerung von Renten übergehen und die Vorsorgeaufwendungen daher schrittweise steuerfrei stellen (vergl. Kirchhof unter www.bundessteuergesetzbuch.de/downloads/files/Gesetzestext.pdf , § 15).

* Analyse der korrigierten Kirchhof-Zahlen: http://www.attac.de/aktuell/attac_kirchhof.pdf