"Große Koalition gegen die Kranken und Schwachen"
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat scharfe Kritik an den bekannt gewordenen Plänen der so genannten Gesundheitsreform geübt. "Alles läuft darauf hinaus: Wer krank ist, wird finanziell bestraft", kritisierte Tobias Michel von der Attac-AG Soziale Sicherung Berichte über das geplante "Eintrittsgeld" beim Arztbesuch und die Finanzierung des Krankengeldes allein durch die Versicherten.
Bei den angeblichen Einsparungen im Gesundheitswesen handele es sich in Wahrheit um eine reine Umverteilung, mit der die Arbeitgeber weniger und die Arbeitnehmer mehr zahlen müssen. Pauschale Zahlungen belasteten dabei Menschen mit niedrigem Einkommen und gesundheitlichen Problemen überproportional. Michel: "Wir erleben eine große Koalition gegen die Kranken und Schwachen."
Skandalös ist nach Ansicht von Attac auch, dass Ulla Schmidt und Horst Seehofer offenbar planten, zunächst in der Sendung "Sabine Christiansen" die Öffentlichkeit zu informieren, bevor sich die Parteigremien und die Parlamentarier mit den Vorschlägen beschäftigen können. "Talkshow statt Parlament: So sollen Fakten geschaffen werden, ohne die Möglichkeit zur Diskussion zu geben", kritisiert Werner Rätz vom Attac-Koordinierungskreis. "Es wird spannend, ob sich die Abgeordneten diese Entmündigung gefallen lassen."
Für Nachfragen:
- Tobias Michel, Tel. (0162) 635 1319
- Werner Rätz, Tel. (0163) 2423 541
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