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Giftigen Handel verhindern – EU-Mercosur-Abkommen stoppen!

Protestaktion des Netzwerks Gerechter Welthandel vor Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Berlin

Unter dem Motto „Giftigen Handel verhindern – EU-Mercosur-Abkommen stoppen!“ veranstalteten Organisationen des Netzwerks Gerechter Welthandel – darunter Attac – am heutigen Dienstag eine Auftaktaktion zu einer neuen europaweiten Kampagne gegen das geplante Handelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten. Vor dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Berlin protestierten Aktivist*innen des Netzwerks mit Bannern und in Schutzanzügen mit Gasmasken. Gelbe Gifttonnen symbolisierten dabei die hochgefährlichen Pestizide, deren Handel und Anwendung in der Landwirtschaft durch das Abkommen erleichtert werden. Parallel dazu fanden weitere Aktionen in Brüssel und Wien statt.

Anlass für die Kampagne ist die Ankündigung der Europäischen Kommission, das fertige EU-Mercosur-Abkommen noch vor Monatsende den Regierungen der Mitgliedsländer zu übermitteln. Es soll im September dem Rat der Europäischen Union zur Ratifizierung vorgelegt werden. Heute fand außerdem eine öffentliche Anhörung des Handelsausschusses des EU-Parlaments zum Abkommen statt.

Hanni Gramann, Handelsexpertin bei Attac, sagt zum Abkommen: „Das EU-Mercosur-Abkommen ist Gift für unser Klima, denn es treibt den Handel mit klimaschädlichen Gütern wie Rindfleisch und Autos an. Zudem beschleunigt der zunehmende Warentransport auf See, in der Luft und auf der Straße die Klimakrise.“

Ludwig Essig, Koordinator des Netzwerks Gerechter Welthandel und Referent für Handelspolitik am Umweltinstitut München, ergänzt: „Das EU-Mercosur-Abkommen ist eine Gefahr für Biodiversität und Menschenrechte. Es erleichtert den Handel mit hochgefährlichen Pestiziden – auf Kosten von Mensch und Natur im Mercosur-Raum. Mit diesen Mitteln behandelte Früchte landen später auf europäischen Tellern – darunter auch solche, die bei uns längst verboten sind, weil sie nachweislich die Gesundheit gefährden.“

„Das EU-Mercosur-Abkommen ist Gift für einen gerechten und ausgewogenen Handel. Wir importieren aus dem Mercosur über 80 Prozent landwirtschaftliche Produkte und Rohstoffe, während unsere Exporte fast ausschließlich verarbeitete Industrieprodukte sind“, sagt Bettina Müller, Referentin für Handels- und Investitionspolitik bei PowerShift e. V.

Attac fordert mit dem Netzwerk Gerechter Welthandel, dass mit diesem ungerechten Handel, der seinen Ursprung in der Kolonialzeit hat und durch das EU-Mercosur-Abkommen vertieft wird, endlich Schluss sein muss.

In den nächsten Wochen und Monaten folgen unter Beteiligung des Netzwerks Gerechter Welthandel weitere Aktionen, um auf die Folgen des Abkommens aufmerksam zu machen und dessen Ratifizierung zu verhindern – in Deutschland, in der EU und in Südamerika.