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G8: Globalisierungskritiker protestieren gegen Repressalien russischer Behörden

Attac nimmt an Alternativgipfel in Petersburg teil

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac wirft den russischen Behörden einen undemokratischen Umgang mit Kritikern des G8-Gipfels vor. "Wir protestieren aufs Schärfste gegen die Repressalien", erklärte Peter Wahl vom Attac-Koordinierungskreis zu der Welle von Festnahmen von Gipfelkritikern in mehreren Regionen Russlands. "Schon seit Wochen interessieren sich Geheimdienste und Polizei für russische Aktivisten, die mit Protestbewegungen oder globalisierungskritischen Netzwerken im Westen zu tun haben", sagte Wahl. Wie Attac heute bekannt wurde, sind in der Nacht zum Montag auch zwei deutsche Studenten der Fachhochschule Bielefeld in St. Petersburg festgenommen und zu je zehn Tagen Haft verurteilt worden. Die beiden begleiten im Rahmen eines Universitätsprojektes als Fotografen eine Gruppe von Radfahrern, die gegen den Gipfel protestieren wollen. "Dabei handelt es sich um eine völlig legitime Ausdrucksform von Protest", betonte Wahl. Attac fordert die sofortige Freilassung der Studenten und appelliert an den russischen Präsidenten Vladimir Putin, demokratische Mindeststandards einzuhalten. "Dazu gehört auch die Möglichkeit von öffentlicher Kritik und Opposition, von Protest und Demonstrationsfreiheit", sagte der deutsche Globalisierungskritiker.

Vom 15. bis 17. Juli kommen Vertreter der sieben mächtigsten Industrienationen und Russlands zum G8-Gipfel in Petersburg zusammen. Auch Attac gehört zu den Kritikern des Treffens: "Die G8 sind der Club der Reichen und Mächtigen. Obwohl sie nur 13 Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren, maßen sie sich an, Entscheidungen für die ganze Welt zu treffen", erklärte Peter Wahl. "Die G8 besitzen dafür keine demokratische Legitimation." Wenn sie dann noch, wie beim Thema Energiesicherheit, militärische Optionen und Dinosauriertechnologien wie die Atomkraft ernsthaft als Lösungen betrachten würden, habe sich die Veranstaltung vollständig diskreditiert, so Wahl.

Attac Deutschland wird sich im Rahmen des Alternativgipfels an einer gemeinsamen Veranstaltung des Russischen Sozialforums beteiligen. Auch die Mobilisierung zum G8-Gipfel im kommenden Jahr in Deutschland wird Gegenstand der Diskussion sein.

Vertreten wird Attac Deutschland in Petersburg durch Peter Wahl, Mitglied des Koordinierungskreises, und Hugo Braun, Mitglied des Rates von Attac.

Für Rückfragen:

  • Peter Wahl, 0160-8234377
  • Hugo Braun, 0171-5422515

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