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Forderung nach Freisetzungsverbot in der EU

Attac begrüßt "Feldbefreiung" gegen Gentechnik

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac begrüßt die "Freiwillige Feldbefreiung" der Bürgerinitiative "Gendreck weg!", bei der am 31. Juli 2005 in den genetisch veränderten Mai(s) getanzt werden soll. Die täglich länger werdende Liste der UnterstützerInnen der Aktion sei ein weiteres Signal dafür, dass gentechnisch veränderte Organismen auf keinerlei Akzeptanz in der Bevölkerung stoßen, so Chris Methmann vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis: "Es ist verständlich, dass die Menschen sich gegen einen Anbau genetisch veränderter Organismen zur Wehr setzen, der über ihre Köpfe hinweg beschlossen wird."

Hintergrund der Aktion ist das Auslaufen des Freisetzungsmoratoriums der Europäischen Union, die von 1998 bis 2004 keine gentechnisch veränderten Organismen (GVO) zugelassen hatte. Die USA erhoben daraufhin vor der Welthandelsorganisation (WTO) Klage gegen das Moratorium. Diese Klage und der Druck, den zahlreiche Lobbyisten der Saatgutindustrie auf die WTO ausübten, führten zum Ende des Moratoriums im Mai 2004. Obwohl sich 70 bis 80 Prozent der europäischen Bevölkerung gegen Gentechnik aussprechen, wurden seitdem einige GVO-Sorten zum Anbau freigegeben. "Es ist ein Skandal, dass die Partikularinteressen multinationaler Konzerne über dem erklärten Willen der Verbraucher stehen", sagte Melanie Diller von der Attac-AG Globalisierung und Ökologie.

Dabei ist die Gentechnik nicht in der Lage, ihre zahlreichen Versprechungen einzulösen. Weder als Lösung der Hungerproblematik noch zu Verbesserungen im Umweltschutz ist die Gentechnik geeignet. Stattdessen verstärkt sie die Abhängigkeit der Bauern von großen Saatgutkonzernen und bedroht die biologische Vielfalt. Hinzu kommt, dass die Freisetzung von GVO nicht umkehrbar ist. Einmal freigesetzt, können auch Auskreuzungen nicht verhindert werden. Dazu Melanie Diller: "Es ist notwendig, dass die EU den Anbau von Gentechnik ausnahmslos verbietet."

Eine gemeinsame Kampagne von Attac und BUND unter dem Motto "GENug WTO!" hatte bereits im Jahr 2004 mit einer groß angelegten Tour durch die Bundesrepublik gegen eine Aufhebung des Moratoriums protestiert. In fast 40 Städten fanden damals Protestaktionen mit einer überdimensionalen "Gen-Tomate" statt. Mehr als 100.000 Menschen beteiligten sich an einer europaweiten Postkartenkampagne.

Für Rückfragen:

  • Chris Methmann, Tel. 0179-4548798
  • Melanie Diller, Tel. 0178-3594708

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