Europäisches Sozialforum in Athen geht erfolgreich zu Ende
Mit einer Großdemonstration von über 50.000 Menschen und zahlreichen Konzerten endete gestern das erfolgreiche 4. Europäische Sozialform in Athen. Mehr als 15.000 Männer und Frauen aus ganz Europa diskutierten vom 4.-6. Mai in über 200 Seminaren und zahlreichen Workshops Alternativen und Gegenmaßnehmen zu Sozialabbau, Krieg und Rassismus. Heute beschloss die im Anschluss des Sozialforums stattgefundene Versammlung der sozialen Bewegungen den Widerstand gegen die Besatzung des Irak und den drohenden Krieg gegen den Iran zu einem Schwerpunkt der weiteren Arbeit zu machen. Ebenso soll europaweit gegen den im nächsten Jahr in Deutschland stattfindenden G8-Gipfel mobilisiert werden.
"Der Kampf gegen die neoliberale Politik der EU hat in Athen neuen Schwung bekommen", wertete Stephan Lindner, Mitglied im bundesweiten Koordinierungskreis von Attac, die Ergebnisse des Forums. Es wurde beschlossen, allen Versuchen, die geplante EU-Verfassung doch noch zu verabschieden, entschlossen entgegenzutreten. Energiewende und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften, faire Handelsbeziehungen, globale soziale Rechte, Arbeitszeitverkürzung, Steuergerechtigkeit und Ausbau der öffentlichen Daseinsvorsorge sind die Perspektiven, für die sich die Beteiligten am Europäischen Sozialforum einsetzen. Zahlreiche Attac-Verbände beteiligten sich gemeinsam mit Gewerkschaften und vielen weiteren Gruppen an der Gründung eines europäischen Netzwerks gegen Privatisierung. Das Netzwerk, das bereits mehr als 40 Organisationen umfasst, beschloss als ersten konkreten Schritt eine große Konferenz in Florenz im Oktober diesen Jahres zu veranstalten.
Attac Deutschland kündigte am Rande des Forums an, sich an der Umsetzung der gemeinsamen Beschlüsse in Deutschland aktiv zu beteiligen. Bereits am 3. Juni ist eine bundesweite Demonstration in Berlin gegen Sozialabbau und Krieg geplant. Für den 14. Juli werden Protestaktionen gegen den Besuch von US-Präsident Bush in Stralsund vorbereitet. Im nächsten Jahr werden die Mobilisierung gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm und die deutsche EU-Ratspräsidentschaft wichtige Schwerpunkte der Arbeit von Attac Deutschland sein.
Für Rückfragen:
- Stephan Lindner, 0176 24342789
- Sabine Leidig, 0175 2924257