Erster Grundeinkommen-Kongress in Wien voller Erfolg
Beim internationalen Kongress "Grundeinkommen – in Freiheit tätig sein", der heute in Wien zu Ende gegangen ist, haben 300 WissenschaftlerInnen und VertreterInnen politischer und sozialer Initiativen gesellschaftliche und wirtschaftliche Perspektiven jenseits der Vollbeschäftigung erörtert. Im Mittelpunkt des Kongresses, der von Attac und den Netzwerken Grundeinkommen (Österreich und Deutschland) gemeinsam organisiert wurde, standen ein bedingungsloses Grundeinkommen und dessen Realisierungsmöglichkeiten, Chancen und Auswirkungen.
"Der Traum von der Vollbeschäftigung scheint ausgeträumt. Wachsende Produktivität und fortschreitende Rationalisierungen sind Ursachen für die geänderten Bedingungen am Arbeitsmarkt", resümierte Margit Appel vom Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt Österreich. Als Ausweg wurde beim Kongress ein aus Steuern finanziertes, existenzsicherndes Grundeinkommen diskutiert, das jeder und jedem individuell zusteht. "Ein Grundeinkommen würde eine Wahlfreiheit eröffnen und eine Aufwertung vieler Tätigkeiten in den Bereichen Erziehung, Pflege, Ehrenämter, Politik und Umwelt bieten; diese sind längst unverzichtbar und übertreffen in ihrer gesellschaftlichen Bedeutung manche Erwerbsarbeit", sagte Werner Rätz vom Koordinierungskreis von Attac Deutschland.
In den kontrovers geführten Diskussionen auf zwei Podien und 18 Workshops standen die Fragen der Höhe und Finanzierung eines Grundeinkommens im Vordergrund, seine Auswirkungen auf Armutsbekämpfung, Gerechtigkeit, Geschlechterverhältnisse und auf Unternehmen. Die Bedingungen einer möglichen Einführung des Grundeinkommens auf nationaler, europäischer und globaler Ebene waren ein weiteres zentrales Thema des Kongresses. "Die internationale Beteiligung und der Konferenzort Wien machen deutlich, dass die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens innerhalb der EU koordiniert werden muss", sagte Günter Sölken vom Netzwerk Grundeinkommen Deutschland.
Weitere Informationen zum Kongress:
Für Rückfragen:
- Beatrix Beneder, Attac Östereich: +43 (0) 1 544 00 59
- Werner Rätz, Attac Deutschland: +49 (0) 163 2423 541
- Günter Sölken, Netzwerk Grundeinkommen: +49 (0) 171 7495 625