Erster deutschsprachiger Grundeinkommen-Kongress vom 7. bis 9. Oktober 2005 in Wien
"Technologischer Fortschritt macht menschliche Arbeitskraft immer ersetzbarer. Wer auch in Zukunft soziale Sicherheit für alle will, wird an der Entkoppelung von Einkommen und Erwerbsarbeit nicht vorbeikommen. Wir treten für ein existenzsicherndes Grundeinkommen ein, damit Menschen in Freiheit tätig sein können." Dies erklärte Margit Appel vom "Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt in Österreich" bei der Vorstellung des Programms zum ersten deutschsprachigen Grundeinkommen-Kongress, der vom 7. bis 9. Oktober 2005 in Wien stattfindet. In mehreren Podien, 18 Workshops und in philosophischen Cafés werden Vor- und Nachteile, Realisierbarkeit und gesellschaftliche Auswirkungen kontrovers diskutiert. Mit über 200 TeilnehmerInnen ist der Kongress bereits ausgebucht.
"Wäre ein Grundeinkommen auch inklusive sämtlicher öffentlicher Dienstleistungen finanzierbar, oder müsste man privat vorsorgen? Ist ein Grundeinkommen eine Chance zur Autonomie oder bestätigt es Frauen als Alleinverantwortliche der Haus- und Familienarbeit? Und wie wirkt sich ein bedingungsloses Grundeinkommen auf die politische Partizipation aus? Gerade diese kritische Auseinandersetzung wird zur Messlatte für den emanzipatorischen Gehalt eines Grundeinkommens", freut sich Judith Sauer von Attac Österreich auf spannende Diskussionen.
Der Kongress wird am Freitag, 7. Oktober 2005, um 17 Uhr in der Diplomatischen Akademie, Favoritenstraße 15a, 1040 Wien mit einer Rede des Philosophen Philippe Van Parijs (Universitäten Louvain und Harvard, Gründer des weltweiten Netzwerks für ein Grundeinkommen - Basic Income Earth Netzwork) eröffnet.
"Seit Jahren erleben wir das verheerende Wirken eines entfesselten Kapitalismus, der die Staaten und nationalen Volkswirtschaften in einen Wettlauf um niedrigste Löhne und den Abbau sozialer Sicherungssysteme treibt – ein Wettlauf, der die Wirtschaft auf Dauer zu ruinieren droht, und von dem die Welt und die Menschen nichts Gutes zu erwarten haben", sagte Günter Sölken, Sprecher des Netzwerks Grundeinkommen. Für Werner Rätz von Attac Deutschland ist die Konsequenz klar: "Mit der europa- und weltweit gestellten Forderung nach einem existenzsichernden, individuellen Grundeinkommen wollen wir diesen Trend umkehren und die Wirtschaft wieder in den Dienst einer Wohlstandsentwicklung für alle stellen. Die Einführung eines Grundeinkommens ist sozial wie ökonomisch notwendig und sie ist finanzierbar."
Nähere Programminfos zum Ablauf des Kongresses:
Für Rückfragen:
- Günter Sölken (Netzwerk Grundeinkommen, Deutschland),
guenter.soelken(at)gmx.de, Tel: 030/4724965 - Werner Rätz (Attac Deutschland)
werner.raetz(at)t-online.de, Tel. 0163/2423541
Veranstalter des Kongresses:
- Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt, Österreich
- Attac Österreich
- Attac Deutschland
- Netzwerk Grundeinkommen, Deutschland