"Einseitige Belastung der Beschäftigten führt in die Armut"
Im Rahmen eines Aktionstages gegen Sozialabbau werden morgen bundesweit Gottesdienste unter freiem Himmel, Veranstaltungen und Demonstrationen stattfinden. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac erinnert mit der Durchführung unterschiedlicher Aktionen am "Tag der Wiederaneignung" daran, dass der Buß- und Bettag (17.11.) als Feiertag abgeschafft wurde, um bei der der Einführung der Pflegeversicherung den Arbeitgeberanteil der Versicherung zu finanzieren.
"Die Pflegeversicherung steht heute kurz vor ihrer Pleite, die Gewinne der Unternehmen haben sich glänzend entwickelt und für die einseitige Belastung der Beschäftigten werden immer neue Ideen vorgebracht, von der Streichung weiterer Feiertage bis zur umfassenden unbezahlten Mehrarbeit", sagte Werner Rätz, Mitglied im bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. Eine ganz besondere Zumutung sei für viele mit den Hartz-Gesetzen verbunden: "Damit geraten manche auf dem direkten Weg in die Armut. Das neue Arbeitslosengeld II vernichtet bei vielen die Ersparnisse eines langen Arbeitslebens. Löhne werden auf breiter Front gesenkt. Menschen werden zu unwürdigen Bedingungen in Zwangsdienste vermittelt."
Attac begrüßt es vor diesem Hintergrund, dass die Gewerkschaft Ver.di an dem ehemals arbeitsfreien Tag zu Warnstreiks aufruft. Zu den unterschiedlichen Aktionen, die für die "Wiederaneignung" des Buß- und Bettages stehen und an denen sich Attac-Gruppen in zahlreichen Städten beteiligen werden, gehören unter anderem ein Gottesdienst auf dem Bonner Marktplatz (15 Uhr), Aktionen gegen Arbeitsplatzvernichtung und Sozialabbau in und vor der Katharinenkirche in Frankfurt/M (Hauptwache, 17 Uhr) und ein ganztägiger Aktionstag in Kassel, mit Gottesdienst, Aktionsmeile in der Innenstadt und einer Kundgebung vor dem Rathaus zur Mittagszeit. Am Sitz des Opel-Stammhauses in Rüsselsheim finden tagsüber zahlreiche Aktionen auf dem Marktplatz und um 19.30 Uhr in der Stadthalle eine Veranstaltung zum Thema "Automobilindustrie in der Krise" mit u.a. Thomas Sablowski (wissenschaftlicher Beirat von Attac) statt.
Weitere Informationen und Termine:
www.attac.de/genug-fuer-alle/matrix/termine.php
Für Rückfragen:
Werner Rätz, Tel. (0163) 2423 541