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Das nachhaltige Finanzsystem? Sustainable Finance zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Neuer Attac-Basistext erschienen / Rezensionsexemplare erhältlich

Sustainable Finance soll privates Kapital in Billionenhöhe in nachhaltige Projekte lenken, doch dieser marktbasierte Ansatz zeigt kaum Wirkung. Die Autor*innen des neuen Attac-Basistextes analysieren den Status quo und zeigen Möglichkeiten zur ökosozialen Umstrukturierung des Finanzsystems auf.

"In Zeiten vermeintlich knapper öffentlicher Kassen soll die ökologische Wende durch Sustainable Finance finanziert werden: Privates Finanzkapital, das durch ‚intelligente Rahmensetzung‘ für ökologische Projekte mobilisiert wird. Die Ergebnisse bleiben allerdings weit hinter den Erwartungen zurück. Es fließen weiterhin mehr Gelder in fossile als in nachhaltige Anlagen", sagt Janina Urban, Mitautorin des Basistextes.

Die Autor*innen diskutieren, was Sustainable Finance bedeutet und welche politischen Projekte damit verbunden sind. Sie erläutern, wie nachhaltige Investitionen in Unternehmen zustandekommen, welche Unternehmen und Anleger*innen beteiligt sind und welchen Einfluss sie ausüben können. Zudem beleuchten sie die Rolle des Staates, was Förderbanken und Industriepolitik bewirken und welchen Einfluss Zentralbanken in der Geldpolitik ausüben. Vor allem gehen sie der Frage nach, wie das Finanz- und Wirtschaftssystem so umgestaltet werden kann, dass die Konstruktionsfehler von Sustainable Finance-Strategien behoben werden. Ein nachhaltiges Finanzsystem sollte nicht nur grüne Investitionen fördern, sondern vor allem fossile Investitionen und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen verhindern. Damit einher geht eine stärkere Lenkung des Kapitals im öffentlichen Interesse und der Einsatz bislang tabuisierter politischer Maßnahmen.

"Eine Stärkung der Nachhaltigkeit im Finanzsystem erfordert grundlegende und gerechte Veränderungen auf den Ebenen des Wissens, der Institutionen und der politischen Allianzen. Finanzbildung darf sich nicht darauf beschränken, lediglich Anlagestrategien zu vermitteln, die den persönlichen Wohlstand maximieren. Vielmehr muss sie Umwelt, (Finanz-)Wirtschaft und Gesellschaft zusammen denken", sagt Silke Ötsch, Mitautorin des Basistextes. "Institutionen wie Zentralbanken, öffentliche Banken und die staatliche Haushaltspolitik müssen bislang ungenutzte Möglichkeiten der Mittelbereitstellung und -verteilung prüfen, um den Herausforderungen der sozial-ökologischen Transformation wirksam zu begegnen. Zudem müssen politische Bündnisse die Finanzierung dieser Transformation als zentralen Aushandlungsprozess im Kampf um die Zukunft postfossiler Gesellschaften verstehen."

Silke Ötsch/Paula Haufe/Daniel Mertens/Simon Schairer/Janina Urban/Maike Wilhelm, Das nachhaltige Finanzsystem? Sustainable Finance zwischen Anspruch und Wirklichkeit, AttacBasisText 64, 96 Seiten, 8,50 Euro, ISBN 978-3-96488-255-4
Leseprobe mit Inhaltsverzeichnis: https://link.attac.de/basistext64-leseprobe

AttacBasisText 64 bestellen: https://link.attac.de/basistext-webshop

Für Rezensionsexemplare: presse@attac.de (Bitte angeben: Kontakt, Medium, Mailadresse)

Für Rückfragen und Interviews:
Silke Ötsch, Co-Autorin des AttacBasisTexts, 017623264357, silke.oetsch@sofi.uni-goettingen.de
Janina Urban, Co-Autorin des AttacBasisTexts, 015755173376, janina.urban@uni-wh.de
Daniel Mertens, Co-Autor des AttacBasisTexts, 05419694608, daniel.mertens@uos.de