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ATTAC zu den Ergebnissen des G8:

Mickrige Ergebnisse - das Konzept G8 ist am Ende

„Noch nie war die Kluft zwischen Ankündigungen und Ergebnis eines G8 Gipfels so groß wie dieses Mal“, erklärte Peter Wahl vom Attac-Koordinierungskreis zum G8 in Gleneagles. „Von den vollmundigen Sprüchen vom Jahr der Entscheidung und vom historischen Durchbruch ist unterm Strich gerade mal ein mickriger Schuldenerlass geblieben,“ so Wahl. Der schottische Spargipfel zeige, dass das Missverhältnis zwischen Aufwand und Ertrag dieser Veranstaltungen immer krasser wird. „Das wäre auch ohne die verbrecherischen Anschläge in London so gewesen“ sagte Wahl. Zur ohnehin fehlenden Legitimation der G8 als Weltregierung kommt die offensichtliche Handlungsunfähigkeit. „Die Fähigkeit dieses Gremiums, Lösungen für die brennenden Probleme des Planeten zu finden tendiert gegen Null." Es müssten neue Konzepte her, das Konzept G8 sei am Ende, erklärte der Attac-Vertreter.

Besonders stolz sind die G8 auf ihre Entschuldungsinitiative. Die Entwicklungsländer zahlen jährlich über 300 Mrd. US$ an Zinsen und Tilgungen. Durch den G8-Beschluss werden es im nächsten Jahr lediglich ca. 1 Mrd.Us $ weniger sein. „Schon der Kölner G8-Gipfel 1999 rühmte sich, eine abschließende historische Lösung gefunden zu haben. Wie viele historische Lösungen soll es noch geben, die schon Makulatur sind, bevor die Tinte trocken ist? “Für 18 Länder ergeben sich zwar ein paar Spielräume, aber die Schuldenkrise als globaler Verteilungskonflikt wird dadurch nicht mal ansatzweise gelöst“, sagte Philipp Hersel, ebenfalls Mitglied des Attac-Koordinierungskreises. Weiterhin kritisierte Hersel, dass der Erlass an die überholten und dogmatischen Auflagen neoliberaler Strukturanpassung geknüpft ist. „Der auch zukünftige Zwang zu Privatisierung und Marktöffnung verschärft die Armut in weitaus stärkerem Maße, als sie durch den geringeren Schuldendienst reduziert wird.“

Auch bei allen anderen Plänen, wie die Abgabe auf Flugtickets, die Internationale Finanzfazilität oder die Verdopplung der Entwicklungshilfe für Afrika, haben wechselnde Koalitionen eine Entscheidung blockiert. „Keinerlei Bewegung gab es auch bei der Klimaproblematik,“ sagte Peter Wahl. „Bush hat nichts unterschrieben, was er nicht bereits vorher dazu gesagt hätte.“

Bei Rückfragen:

  • Philipp Hersel Tel.: 0179-672 7351
  • Peter Wahl Tel.: 0160-823 4377