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Attac wirft Luftfahrtlobby kursichtigen Egoismus vor

Steuer auf Flugtickets ist keine Wettbewerbsverzerrung

"Kurzsichtiger Egoismus", so bezeichnete Peter Wahl vom Attac-Koordinierungskreis die Proteste der Luftfahrt-Lobby gegen eine Solidaritätssteuer auf Flugtickets, wie sie inzwischen von mehr als einem Dutzend Ländern befürwortet wird.

"Die Luftfahrt gehört zu den großen Gewinnern der Globalisierung", so Wahl, "auch für die kommenden Jahre wird es überdurchschnittliche Wachstumsraten in der Branche geben, da ist es nur logisch wenn sie eine Beitrag im Kampf gegen Armut und Krankheit in der Welt leistet."

"Wer behauptet, dass ein Euro bei innereuropäischen Flügen und vier Euro bei Interkontinentalflügen in der Economy Klasse eine wirkliche Belastung sei, weiß nicht wo-von er redet. Selbst Billigflieger stecken das klaglos weg", sagte der Attac-Vertreter.

Falsch sei auch die Behauptung von Wirtschaftsminister Glos, die Steuer bringe Wettbewerbsnachteile für die deutsche Luftfahrt. "Die Steuer wird auf Tickets jeder Fluggesellschaft erhoben, die von einem deutschen Flughafen abfliegt, egal woher die Firma kommt, und nicht nur von deutschen Fluggesellschaften", sagte Wahl. "Herr Glos sollte sich besser mal um die Wettbewerbsverzerrung kümmern, die dadurch entsteht, dass Flugbenzin steuerfrei ist. Das benachteiligt andere Verkehrsmittel und ist ökologisch untragbar."

Attac fordert die Bundesregierung auf, sich der französischen Initiative anzuschließen. "Allerdings wird das nicht reichen", sagte Wahl, "das Aufkommen der Ticketsteuer ist zu gering, um substantielle Fortschritte in der Entwicklungsfinanzierung zu machen. Daher brauchen wir die Besteuerung von Devisentransaktionen. Da liegt das große Geld, da muss man es holen."

Für Rückfragen: * Peter Wahl, 0160-8234377

Weitere Informationen: * Attac-Kampagne für internationale Steuern inkl. ausführlicher Bewertung der Pariser Konferenz www.attac.de/internationale-steuern/