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Attac verurteilt Schusswaffeneinsatz gegen Demonstranten

Attac verurteilt Schusswaffeneinsatz gegen Demonstranten

Attac ist entsetzt über den gewaltsamen Tod eines Demonstranten bei den Protesten gegen den Wekltwirtschaftsgipfel in Genua. Nach Berichten von DemonstrationsteilnehmerInnen, hatten Polizisten den Demonstranten mit einem Kopfschuss aus nächster Entfernung umgebracht, als er ihren Wagen mit einem Feuerlöscher angriff. Anschließend überfuhr das Auto seine Begleiterin, die lebensgefärliche Verletzungen davontrug und im Krankenhaus liegt."Wir verurteilen den Einsatz von Schusswaffen gegen Demonstranten, dazu darf es in einem demokratischen Land nicht kommen", erklärte Attac-Sprecher Felix Kolb. Er fuhr fort, ein Feuerlöscher sei keineswegs eine lebensgefährliche Waffe, so dass auch die Annahme einer Notwehrsituation ausscheide. "Hier muss vielmehr Absicht unterstellt werden; der Mordverdacht liegt nahe und muss untersucht werden."

Schon im Laufe des Tages waren Aktionen von GegnerInnen der wirtschaftlichen Globalisierung von der Polizei angegriffen und gezielt aufgelöst worden. Dabei machte sie kaum einen Unterschied zwischen den einzelnen Veranstaltern, ob es sich nun um gewaltfrei Gruppen, GewerkschafterInnen, 3.Welt-AktivistInnen oder Militante handelte. Die Beamten gingen meist ziemlich brutal vor, der Einsatz von Tränengas war die Regel.

Attac ist nicht der Meinung, dass die Zerstörung von Innenstädten, wie sie auch in Genua wieder vorkam, dem Protest und dem Widerstand gegen die Politik der G8 dienlich ist. "Wir halten solche Aktionen für falsch und sagen das auch den Akteuren in aller Deutlichkeit", erklärte Kolb: "Für Attac ist Gewalt kein Mittel der politischen Auseinandersetzung."

Trotz dieser Kritik liegt die Verantwortung für die Eskalation des Geschehens eindeutig bei den italienischen Behörden. Ihre Weigerung, einen gesichrten Rahmen für die Proteste zu garantieren, ihre unverantwortliche Hetze gegen die GlobalisierungskritikerInnen schon im Vorfeld und schließlich die gezielte Tötung eines jungen Menschen schaffen eine unerträglich Spannungssituation. Attac appelliert dringend an die italiensiche Regierung, die für morgen geplante Großdemonstration nicht zu verbieten und ihre friedliche Durchführung dadurch sicher zu stellen, dass die Polizei betont zurückhaltend und unbewaffnet auftritt.

Bei Rückfragen: Felix Kolb (Pressesprecher): 04231/957-593 o. 0178 / 35 94 212, eMail: f.kolb@attac-netzwerk.de