Attac-Ratschlag in Gladbeck mit 300 Aktiven zu Ende gegangen
Mit 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist heute der Attac-Ratschlag - die Bundesvollversammlung des globalisierungskritischen Netzwerkes - in Gladbeck zu Ende gegangen. Die Aktivistinnen und Aktivisten diskutierten die Themen der kommenden Monate und wählten die Mitglieder der beiden bundesweiten Gremien.
Sowohl der Koordinierungskreis als auch der Attac-Rat haben sich verjüngt; zudem ist der Frauenanteil in beiden Gremien deutlich gestiegen. "Neben der Mobilisierung gegen den G8-Gipfel und der Kampagne gegen die Privatisierung der Deutschen Bahn im Bündnis Bahn für Alle gehört der gelungene Generationenwechsel zu den größten Erfolgen Attacs in diesem Jahr", sagte Werner Rätz, Mitgründer von Attac Deutschland im Jahr 2000. Bereits beim Ratschlag im Herbst 2006 hatten die Attac-Gründer im Koordinierungskreis entschieden, bei den kommenden Wahlen nicht mehr zu kandidieren und einen Generationenwechsel aktiv zu unterstützen. "Wir haben einen tollen Kokreis mit kompetenten jungen Frauen und Männern", sagte Werner Rätz. Auch die Bandbreite des globalisierungskritischen Netzwerkes spiegele sich nach wie vor in den Gremien wider.
Unter dem Motto "Die Eigentumsfrage neu stellen" wird Attac die Forderung nach einer demokratischen Kontrolle der Wirtschaft auf allen Ebenen ins Zentrum seiner Aktivitäten stellen. "Unsere Kritik am Neoliberalismus ist in den Köpfen angekommen. Jetzt gilt es, unsere Alternativen durchzusetzen", sagte Jutta Sundermann vom neuen Koordinierungskreis. Neben dem erfolgreichen Kampf gegen die Bahnprivatisierung plant Attac eine Kampagne zur Auflösung der vier großen Stromkonzerne. "Wir wollen Eon, RWE, Vattenfall und EnBW den Stecker ziehen und streiten für eine ökologische, soziale und demokratisch kontrollierte Energieversorgung", sagte Jutta Sundermann. Die Stromversorgung der Menschen und der Klimaschutz dürften nicht von den Konzerninteressen bestimmt werden.
"Klimaschutz jetzt!" lautet auch die Forderung des Klima-Aktionstags am 8. Dezember, den Attac mit vorbereitet. Geplant sind zwei zentrale Demonstration: in Berlin und Neurath, wo derzeit das größte Kohlekraftwerk Europas gebaut wird.
Die Mitglieder des Jugendnetzwerkes Noya (Network of Young Altermondialists) werden sich mit eigenen Themenschwerpunkten einbringen. Geplant ist unter anderem eine Kampagne zur Erbschaftssteuer und gegen die Umverteilung von unten nach oben. Noya wurde im Frühsommer als Jugendplattform in Attac gegründet und erfreut sich regen Zulaufs. "Im Gegensatz zu vielen Parteien hat Attac kein Nachwuchsproblem", sagte Sebastian Bödeker, Noya-Vertreter im neuen Koordinierungskreis.
Für Rückfragen:
- Werner Rätz, Attac-Mitbegründer, Tel. 0163-242 3541
- Jutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0175-866 6769
- Sebastian Bödeker, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0172-178 4454