Menü

Attac-Ratschlag beginnt in Würzburg

"Stop Dumping": Protest gegen Lidl

Zum Auftakt des bundesweiten Attac-Ratschlags in Würzburg haben Aktivistinnen und Aktivisten des globalisierungskritischen Netzwerks vor einer Lidl-Filiale gegen die Produktions- und Arbeitsbedingungen des Konzerns protestiert. Vor dem Eingang des Discounters bildeten sie eine Kette aus menschlichen Buchstaben mit der Aufschrift "Stop Dumping!" und verteilten Flugblätter an Kundinnen und Kunden. "Lidl ist billig - doch den Preis zahlen Produzenten, Mitarbeiterinnen und die Umwelt", sagte Jutta Sundermann von der Lidl-Kampagnengruppe. Die Aktion war ein erster Vorbote einer bundesweiten Aktionswoche Ende November, in der Attac-Gruppen in vielen Städten gegen die Dumping-Politik von Lidl protestieren werden. Beim bundesweiten Attac-Treffen in Würzburg wurden dafür tausende von Flugblättern und Einkaufswagenchips mit der Aufschrift "Lidl ist nicht zu billigen" an die regionalen Gruppen verteilt.

Lidl ist für eine besonders aggressive Preispolitik bekannt. Durch seine starke Expansion und die damit verbundene Marktmacht kann der Konzern seine Einkaufspreise immer weiter drücken. "Lidl trägt die Verantwortung für eine Massenproduktion, bei der Ökologie und Qualität auf der Strecke bleiben." Landwirte in Deutschland, die für ihre Milch weniger als die Produktionkosten bekommen, sind ebenso davon betroffen wie Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Bananenplantagen in Ecuador, immer länger für immer weniger Geld arbeiten müssen. Zudem stehe Lidl für extreme Verschleierung, kritisierte Attac. Bei vielen Produkten gibt es keinerlei Hinweise, wo und unter welchen Bedingungen sie produziert werden. Das Unternehmen selbst entzieht sich der Öffentlichkeit und dem Finanzamt durch die Aufteilung in 600 Stiftungen und GmbHs. "Mit dieser Geheimhaltung darf Lidl nicht davonkommen", sagte Sundermann. Auf Unterschriftenlisten konnten Kunden darum die Forderung unterstützen, Produktgeschichten offenzulegen und demokratische Kontrolle zuzulassen.

Beim Ratschlag in Würzburg diskutieren rund 250 Attac-Mitglieder von heute an über die Kampagnen der nächsten Zeit und die strategischen Herausforderungen auf nationaler und internationaler Ebene.

Foto von der Aktion:

Für Rückfragen:

  • zu Lidl: Jutta Sundermann, Tel. 0175-8666769
  • zum Ratschlag: Oliver Moldenhauer, Tel. 0177-3068911

Weitere Informationen: