Attac: Klimaallianz wichtig für breite Mobilisierung
Mit einem eigenen Aufruf unterstützt das globalisierungskritische Netzwerk Attac die Klimaallianz, die sich am heutigen Dienstag der Öffentlichkeit präsentiert. Attac ruft seine Mitglieder dazu auf, sich an den Aktionen zu beteiligen. "Nur mit einer breiten gesellschaftlichen Mobilisierung können wir genug Druck auf Regierungen und Konzerne erzeugen, endlich wirksamen Klimaschutz umzusetzen", sagte Chris Methmann vom Attac-Koordinierungskreis. Allen Versprechungen zum Trotz ist der CO2-Ausstoß 2006 gestiegen. 45 Prozent der Emissionen stammen dabei allein aus den Staaten der G8. "Es ist Zeit, endlich Taten einzufordern", so der Attac-Klimaexperte weiter.
Die inhaltliche Positionierung der Klimaallianz geht nach Ansicht von Attac allerdings nicht weit genug. Zwar sei es richtig, von den Industrieländern weit reichende Emissionsreduktionen und Hilfe für die Entwicklungsländer bei der Bewältigung der Klimafolgen zu fordern. Wesentliche Fragen lasse das Forderungspapier der Allianz aber aus. Dazu Chris Methmann: "Die zunehmende Verschärfung der Klimakrise ist Ausdruck eines einseitig auf Profit ausgelegten Wirtschaftssystems, das Menschen und Natur ausbeutet. Effektiver Klimaschutz ist im Rahmen eines neoliberalen Wirtschaftsmodells nicht möglich." Der weltweite Emissionstrend sei dauerhaft nur in einer solidarischen und auf ökologische Nachhaltigkeit ausgerichteten Ökonomie zu brechen. Die globalisierte Weltwirtschaft, die allein auf kurzfristige Rendite zielt, widerspreche den langfristigen Zielen des Klimaschutzes.
Durch die zunehmende Spaltung der Welt in Arm und Reich werde dem Klimaschutz das Wasser abgegraben. "Wenn der CO2-Ausstoß mit erhöhten Preisen gesenkt werden soll, muss auch für einen sozialen Ausgleich gesorgt sein. Unter Bedingungen wachsender Ungleichheit ist nicht einzusehen, warum sich für Arme die Lebenshaltungskosten erhöhen, während Reiche die Atmosphäre ungehemmt weiter verpesten können", sagte Chris Methmann. Neben einem sozialen Ausgleich sei daher die Festlegung verbindlicher Verbrauchsobergrenzen notwendig.
Attac kritisierte zudem die Bundesregierung, die sich im Rahmen ihrer EU- und G8-Präsidentschaft als Klimaschützerin profilieren will. "Um dem Gipfel der Reichen und Mächtigen den Anschein von Legitimität zu geben, propagiert Merkel den Klimaschutz. Aber ein Land, in dem mehr als 20 neue Kohlekraftwerke geplant sind, kann sich kaum als Vorreiter im Klimaschutz bezeichnen", stellte Chris Methmann klar. Merkel spiele nach wie vor der fossilen Energielobby in die Hände.
Für Rückfragen:
- Chris Methmann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0163 - 260 5153