Aktionen in 20 deutschen Städten fordern: "Hongkong platzen lassen"
Wenige Tage vor Beginn der WTO-Ministerkonferenz in Hongkong gab es im Rahmen eines internationalen Aktionstages heute weltweit Proteste gegen die Politik der Welthandelsorganisation. In Deutschland waren Attac-Gruppen in mindestens 20 Städten mit Informationsveranstaltungen, Straßentheater und Demonstrationen aktiv. "Die weitere Liberalisierung, über die in Hongkong verhandelt wird, bringt Probleme für Menschen und Umwelt in Nord uns Süd", sagte Nadja Schwarzenbach von Attac. "Weil von dieser Konferenz kein positives Ergebnis zu erwarten ist, lautet unser Motto: Hongkong platzen lassen."
In Berlin wurden die Auswirkungen des Freihandels bei einer großen Aktion von Attac und BUNDjugend demonstriert: Umwelt, Menschenrechte und Demokratie kamen symbolisch unter die Räder, als ein WTO-Wagen durch die Stadt rollte, der schließlich von rund 200 DemonstrantInnen gestürmt wurde. In Dortmund wurde in der Innenstadt WTOpoly gespielt, ein überdimensionales Monopoly-Spiel nach den Regeln der WTO. In Freiburg und München brachten Attac-Mitglieder die WTO-Konferenz in Form von Luftballons buchstäblich zum Platzen, in Hannover gab es leere Geschenke von der WTO, in Minden machte ein WTO-Drachen die Innenstadt unsicher. In Ulm versteigerten Aktivisten die Welt symbolisch an Konzerne, in Stuttgart war eine "unfaire Handelsweltmeisterschaft" zu erleben, und in Hamburg informierte Attac mit Straßentheater über die WTO.
Um den Protest nach Hongkong zu tragen, wurden bei vielen Aktionen zudem Fotos von WTO-Gegnerinnen und -Gegnern gemacht. Diese werden auf der Webseite www.stop-wto.org zu einem Mosaik zusammengesetzt, das in Hongkong ausgedruckt und aufgehängt wird. Auch weltweit gab es in vielen Städten Proteste. In Hongkong selbst ist eine erste Demonstration für den morgigen Sonntag geplant. Weitere Protestmärsche sind dort am 13. und am 18. Dezember vorgesehen.
Hinweise für die Medien:
- Berichte und Fotos vom Aktionstag (in Druckqualität) finden sich hier und hier.
- Zahlreiche Attac-Mitglieder sind in Hongkong vor Ort, um die Verhandlungen zu beobachten und zu kommentieren und sich an Protesten und Gegenveranstaltungen zu beteiligen. Eine Übersicht mit Kontaktmöglichkeiten (Handy/Mail) ist hier (als pdf-Datei) zu finden.
- Aus Hongkong berichtet Attac ab 12.12.05 aktuell in einem Weblog, das über die Adresses www.attac.de/hongkong erreichbar ist. Zudem werden die Informationen in einem täglichen Newsletter zusammengefasst. Dieser kann unter welthandel@attac.de bestellt werden.
Für Rückfragen:
- Nadja Schwarzenbach, Attac-Hongkong-Kampagne, Tel. 0179-7636600
- Malte Kreutzfeldt, Attac-Pressesprecher, Tel. 0170-2334746