Podcast 16 - Wie arbeitet die Bertelsmannstiftung? 02.03.2007

Dr. Wolfgang Lieb wird in seinem Vortrag die Methoden, Strategien und Strukturen erörtern, mit denen die Bertelsmann Stiftung aktiven Einfluss auf
den neoliberalen Umbau der sozialen Marktwirtschaft und den diesbezüglichen
Willensbildungsprozess in Politik und Gesellschaft übt. Liebs Hauptaugenmerk
gilt der Darstellungen der vielfältigen institutionellen Verflechtungen der
Bertelsmann Stiftung mit ausschlaggebenden Politik- und Wirtschaftskreisen.
Kein anderer neoliberaler Think Tank war in den letzten Jahren so wirkmächtig
wie die Bertelsmann-Stiftung. Mit ihr sind unterschiedlichste Stiftungen von der
Heinz-Nixdorf- und der Ludwig-Erhard-Stiftung bis zur gruünen Heinrich-Böll-
und zur gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung verbunden. Bertelsmann
bereitet so den Nährboden fuür eine Senkung der Staatsquote, einen Umbau des
Sozialstaats, niedrigere Löhne und vor allem niedrigere Lohnnebenkosten,
Deregulierung und weniger Kündigungsschutz. Die Bertelsmann-Stiftung hat es
vermocht, ein enges personelles und organisatorisches Netzwerk zu
einflussreichen Personen aus Kultur, Wissenschaft und Politik bis zu den
Bundespräsidenten, vor allem zu Roman Herzog, zu flechten. So hat sich eine
private institutionelle Macht des Reichtums herausgebildet, die streng
hierarchisch organisiert ihren Einfluss über das gesamte politische System
ausdehnt und die Machtverteilung zwischen Parteien, Parlamenten und
Exekutive unterwandert und gleichzeitig die öffentliche Meinung prägt. Die Bertelsmann Stiftung und ihre Verflechtungen.
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